Am Rosenmontag waren in der Karnevals-Hochburg Köln wieder viele Jecken unterwegs. Dort erwarteten sie zahlreiche Züge mit Mottowagen. Dazu gehört natürlich noch eine weitere Tradition: Kamellen! Davon fliegt über die gesamte Karnevalszeit eine Menge durch die Luft – auch dieses Mal wieder.
Besonders für die kleinen Feiernden gehören die Süßigkeiten zu den großen Attraktionen an Karneval. Klar, dass die Erwachsenen einen genauen Blick darauf haben, was die Kinder so auf der Straße aufsammeln. In Moers machte eine Mutter dabei eine unangenehme Entdeckung.
Am Samstag ist der Nelkensamstagszug durch Moers und Duisburg-Homberg gezogen. 64 Einheiten waren laut "Rheinische Post" mit dabei: Karnevalsvereine, Musikgruppen, Tanzgarde sowie Polizei und Rotes Kreuz. Natürlich standen auch zahlreiche Jecken entlang der Zugstrecke. Die Polizei rechnete vorab bei gutem Wetter mit etwa 100.000 Teilnehmenden.
Von ihnen waren hinterher jedoch einige schockiert, und zwar über die Kamellen, die am Samstag die Karnevalswagen in Richtung Menge verlassen haben. Der Grund: Es sollen abgelaufene Süßigkeiten darunter gewesen sein.
Ein Bild davon wurde auf Facebook in einer Moerser Facebook-Gruppe geteilt. Darauf zu sehen sind kleine Gummibärchentüten, die offenbar Wurfmaterial gewesen sind. Doch die "'Party Bärchen' sind seit 26.09.2019 (seit bald 4,5 Jahren) abgelaufen!!!", schreibt die Person dazu und warnt: "Bitte nicht essen!" Auf dem Foto lässt sich das Datum deutlich erkennen.
In den Kommentaren berichtet die Person weiter, dass sie mit drei Kindern unterwegs gewesen sei. In zwei Taschen hätten sie drei dieser Tütchen gefunden. Sie hätten erst später auf das Datum geschaut. Da hatten sie die Bärchen schon im Mund – es hätte seltsam geschmeckt. "Denke Datum stimmt", kommentiert sie, als eine Person Zweifel äußert und mutmaßt, es könnte sich um einen Druckfehler handeln.
Unter dem Beitrag melden sich zahlreiche weitere Facebook-User:innen zu Wort. Viele sind empört: "Das ist echt ein Armutszeugnis", findet eine Person. Jemand anderes kommentiert "Also 4,5 Jahre ist schon krass, das darf nicht sein (...)".
Alleine mit ihrer Erfahrung ist die Verfasserin des Beitrags übrigens nicht. "Wir hatten auch einige dieser Gummibärchen", schreibt eine weitere Person. Jemand anderes kommentiert: "Unsere Enkel haben auch diese abgelaufenen Tütchen gefangen", und weiter: "Im Gegensatz zu anderen Kommentaren finde ich das nicht lustig."
Wie sich am Dienstag herausstellte, handelt es sich dabei jedoch wohl um ein großes Missverständnis. Darauf weist Daniela Schröder-Martinak, Pressewartin der Karnevalsgemeinschaft "Löstige Jonge" Jakobswüllesheim, gegenüber watson hin.
Auch beim dortigen Karneval sind nämlich die scheinbar abgelaufenen Gummibärchen verteilt worden. Die Mitglieder des nordrhein-westfälischen Vereins stellten allerdings Nachforschungen an, die Folgendes ergaben: Auf der großen Umverpackung für die kleinen Gummibärchen-Tüten stand dem Verein zufolge das Datum andersherum, also "mindestens haltbar bis: 19.09.2026".
Die Karnevalist:innen erklären sich das mit dem Herstellungsland China. Dort bediente man sich der international anerkannten Schreibweise, bei der man das Datum in der Reihenfolge Jahr-Monat-Tag schreibt. Die kleinen Gummibärchen-Tüten sind demnach falsch bedruckt worden.