
Im Restaurant zu essen, ist in der Schweiz mancherorts erschreckend teuer.Bild: imago images / MANUEL GEISSER
Leben
In der Schweiz ist vieles für gewöhnlich teurer als in Deutschland. Doch die Preise in bestimmten Restaurants in Zürich verderben aktuell sogar den leidgeprüften Eidgenossen die Laune.
19.06.2025, 19:3019.06.2025, 19:30
Isst man vor Ort oder nimmt man's mit? Wer auswärts Essen bestellt, stellt sich oft diese Frage und wägt Für und Wider ab:
Im Restaurant ist es geselliger, das Essen kommt frisch aus der Küche, später muss man nicht abwaschen. Zu Hause wiederum ist es gemütlicher, man bingt eine Serie und verfeinert das Essen mit dieser wunderbaren Sriracha-Mayonnaise, die man schon seit Tagen zu allem isst.
Und auch bei den Preisen gibt es Unterschiede. Lange war es günstiger, vor Ort zu essen. Da spart man sich schließlich die Lieferkosten – und den ganzen Verpackungsmüll sowieso.
Doch so klar ist es schon länger nicht mehr: In Deutschland fällt Essen zum Mitnehmen unter den vergünstigten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent, während im Restaurant wie gewohnt 19 Prozent fällig werden.
Ein Zustand, den nicht wenige Kund:innen nutzen, um Geld zu sparen und den viele Gastronom:innen darum kritisieren. Man müsse sich nicht wundern, wenn immer mehr Restaurants schließen, weil sich das Vor-Ort-Geschäft nicht mehr lohne, so der Tenor.
Und nicht nur in Deutschland geht in der Gastronomie die Preisschere auf: Auch in der Schweiz gibt es dahingehend große Unterschiede. In Zürich haben diese jetzt kuriose Züge angenommen.
Konkret geht es um die Restaurants im Globus Zürich. Wie dem Portal "Blick" aufgefallen ist, bleiben in dem Gastrobereich des Warenhauses aktuell viele Plätze leer.
Die Restaurants dort werden von den Menschen in Zürich auch "Goldküsten-Kantine" genannt, dort kehren vor allem wohlhabendere Kund:innen ein. Doch auch die dürften sich mit Blick auf die Speisekarten aktuell wundern.
Restaurant-Sitzplatz in Zürich kostet 10 Franken extra
Beim Asia Deli zum Beispiel. Wer hier vor Ort essen will, zahlt aktuell pro Gericht zehn Franken mehr. Das indische Butter Chicken kostet im Restaurant 29 Franken, zum Mitnehmen zahlt man nur 19 Franken.
Die Betreiberin des Warenhauses versucht gegenüber "Blick", die Gemüter zu beruhigen. Dieser Preisaufschlag gelte aktuell nur im Asia Deli, nicht beim Italiener Bella Vista und auch nicht für die Sushi-Theke, erklärt sie.
Und generell sei die Differenz zwischen Restaurantangebot und Take-away nur vorübergehend so hoch, normalerweise betrage sie nämlich nicht mehr als 20 Prozent. Während die Preisanpassung im Restaurant bereits erfolgt sei, befinde sie sich bei den Take-away-Preisen noch in der Umsetzung.
"Unsere Kundinnen und Kunden profitieren daher vorübergehend von besonders günstigen Take-away-Angeboten", teilt Globus mit. Bald sollen die Preise einiger To-go-Produkte um 10 bis 20 Prozent erhöht werden.
Klammert man diese Übergangssituation aus, ist das Essen vor Ort trotzdem teurer. Das Warenhaus begründet das wie folgt: Die Portionen, die im Restaurant serviert werden, seien größer und es gebe frische Beilagen dazu. "Neben Besteck und Geschirr erhalten die Gäste im Restaurant zudem einen Tischservice und ein exklusives Ambiente", heißt es weiter.
Und auch in der Schweiz gibt es Unterschiede beim Mehrwertsteuersatz: Für Take-away-Angebote werden 2,6 Prozent berechnet, während für den Verzehr vor Ort ein Satz von 8,1 Prozent gilt.
Die Preisentwicklung für eine Kugel Eis ist ein besseres Smalltalk-Thema als das Standardgespräch übers Wetter – zumindest im Sommer. Vor allem bei ungewöhnlichen Preisvorstellungen in der Eisdiele diskutiert man nur allzu gerne mit.
Am ersten warmen Sommertag des Jahres hat so mancher schon den Hit "Like ice in the sunshine" im Kopf (Ohrwurm? Bitte gerne.). Kaum etwas gehört so sehr zum Sommer wie der Gang zur Eisdiele.