
Der Müll in Kroatien könnte viele Urlaubsträume zerstören. Bild: pexels / Vladimir Srajber
Leben
Die Müllentsorgung in Kroatien bleibt hinter den meisten EU-Standards zurück. Illegale Mülldeponien sind nicht nur für die Einheimischen unangenehm, sondern auch für Touristenregionen eine echte Bedrohung.
17.06.2025, 19:0917.06.2025, 19:09
Jahr für Jahr zieht Kroatien mit seiner eindrucksvollen Küste entlang der Adria und den malerischen Kies- und Sandstränden Millionen Urlauber:innen an. Doch jenseits des Postkartenidylls zeigt sich eine alarmierende Realität: Immer häufiger werden Strände und Küsten von Müll übersät.
Plastikflaschen, Verpackungen, Zigarettenstummel– Tourist:innen wie Einheimische sehen sich gezwungen, diesen Abfall entweder einfach zu ignorieren oder selbst zu entsorgen. Die sichtbare Vermüllung trübt die Urlaubserfahrung und wirkt nach außen wie ein Symbol für weitreichendere Umweltprobleme.
Kroatien kämpft gegen Müll-Problem
Zwar hat Kroatien bei der Abfalltrennung Fortschritte gemacht – laut offiziellen Zahlen stieg der Anteil der Gemeinden mit aktiver Mülltrennung zwischen 2017 und 2021 von 28 auf 43 Prozent. Doch noch immer sind viele Regionen rückständig, zudem bleiben illegale Deponien ein ernstes Problem. Besonders besorgniserregend ist, wenn Müll sich seinen Weg aus Flüssen in die Küstenregionen bahnt.
Und das ist mittlerweile gar nicht mehr unwahrscheinlich. So berichtet der MDR von tonnenweise Müll, der in der kroatischen Kleinstadt Gospic offenbar jahrelang illegal auf einem Industriegelände und umliegenden Brachflächen abgeladen und vergraben wurde. Mehrere Personen wurden mittlerweile festgenommen.
Vor Ort sind noch immer kleine Splitter und Überreste der teils giftigen Abfälle zu finden. Erste Analysen zeigen, dass sowohl die Werte für Arsen als auch von Chrom, Kupfer, Nickel und Blei im Boden deutlich über den zulässigen Grenzwerten liegen.
Experten fürchten Trinkwasser-Problem an Adria-Küste
Aktivist:innen werfen der kroatischen Regierung vor, die Augen vor dem Problem zu verschließen. Die kroatische NGO "Ekologija grada" schätzt, dass es insgesamt etwa 25.000 illegale Deponien im ganzen Land gibt. Das Abfallsystem bezeichnen viele als veraltet.
Das Ganze könnte allerdings auch schwere Folgen für die gesamte bei Tourist:innen beliebte Adriaregion haben. "Es ist alles porös und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Schadstoffe tief in die Erde und das Grundwasser sickern", sagt der Umweltaktivist Mile Ilić dem MDR. "Kein Zweifel, unser Grundwasser ist bedroht."
Gerade in den Sommermonaten sind auch die Küstenorte auf dieses Grundwasser angewiesen, denn die Trinkwasserversorgung wird durch die Orte im Hinterland aufrechterhalten. Bei entsprechender Schadstoffbelastung könnte ganzen Touristenhochburgen ein Kollaps drohen.
So bezieht Kroatien schließlich 20 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts aus Einnahmen durch den Tourismus. Angesichts immer wärmerer Sommer wäre hier eine stabile Trinkwasserversorgung unabdinglich.
Der Buchmarkt verliert Käufer und freut sich trotzdem. Denn unter den letzten Überlebenden befinden sich: Jugendliche. Freiwillig sogar. Was für ein Plot-Twist.
Sie liegen auf Cafétischen, werden lässig unter den Arm geklemmt und in U-Bahnen ausgeführt: Bücher, echte Bücher. Nicht der Reader, nicht das Hörbuch, sondern das in Leinen gebundene, liebevoll gestaltete Printobjekt.