Die RTL-2-Sendung "Armes Deutschland" sorgte in der vergangenen Woche bei vielen Zuschauern für große Aufregung. Die Sendung begleitet Hartz-Empfänger im Leben.
Die zwei Protagonisten der Folge, Jenny und Max, hatten sich dazu entschieden, für einige Wochen ihre Wohnung zu verlassen und Urlaub in Berlin zu machen. Dort planten sie, Freunde und Familie zu besuchen.
Allerdings kümmerten sie sich dabei nicht groß um ihre drei Kaninchen, die sie bei 35 Grad Celsius ohne ausreichend Wasser und Nahrung alleine zurückließen.
Das hatte fatale Konsequenzen: Die Haustiere verdursteten qualvoll.
Dafür soll das Paar nun gerichtlich belangt werden.
Zahlreiche empörte Zuschauer der Hartz-IV-Show wandten sich nach der Ausstrahlung an die Tierschutzorganisation PETA. Die hat nun bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder Strafanzeige gegen das Paar gestellt und fordert ein sofortiges Tierhalteverbot von den Behörden.
Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, erklärte gegenüber watson.de, dass der weitere Prozess nun erst einmal mehrere Wochen oder Monate in Anspruch nehmen werde. Je nach vorherigen Straftaten müssten die Protagonisten mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren rechnen.
Allerdings stehe für die Expertin das sofortige Tierhalteverbot im Vordergrund:
In der RTL2-Sendung "Armes Deutschland" zeigen die Macher des Privatsenders Familien, die von Hartz IV leben. Die Darstellung der Protagonisten wird immer wieder kritisiert – wie watson-Redakteurin Agatha Kremplewski hier erläutert.
Die Sendung läuft bereits seit dem Sommer 2016 im TV. Die Sozialdoku geht laut Eigenaussage der Frage nach, ob es in Deutschland überhaupt lohnt, arbeiten zu gehen. Laut RTL2 beziehen bereits Sozialleistungen oder stehen zumindest kurz vor Hartz IV. Insbesondere Alleinstehende und Familien stehen im Fokus der Sendung.
(jr)