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Kabel-TV: Das müssen Mieter zum Nebenkostenprivileg-Aus wissen

Watching TV and using remote controller. Hand with remote controller changing channels or opening apps on smart tv
Ab 1. Juli müssen sich Mieter selbst um ihr Fernsehangebot kümmern.Bild: iStockphoto / stefanamer
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Nebenkostenprivileg fällt weg: Diese Alternativen zum Kabel-TV gibt es

29.03.2024, 14:38
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Am Abend mit einer Tüte Chips auf der Couch mümmeln und "Let's Dance", "Das Duell um die Welt" oder "Germany’s Next Topmodel" schauen gehört für viele Menschen in Deutschland dazu. Und auch wenn Netflix, Amazon Prime oder Sky TV-Spaß on demand versprechen, nutzen noch immer viele lineares Kabelfernsehen.

Bislang war es damit so: Wenn die oder der Vermieter:in darauf bestand, mussten Mieter:innen bisher Kabelgebühren für das lineare Fernsehen bezahlen. Dieses sogenannte "Nebenkostenprivileg" erlaubte es dem Vermieter, die TV-Gebühren auf die Nebenkosten umzulegen. Die großen Kabelnetzbetreiber Vodafone und Tele Columbus dürften ab jetzt Sorge haben: Dieses Vermieter:innen-Privileg wird in Deutschland ab dem 1. Juli abgeschafft.

Millionen Mieter können ihre TV-Versorgung dann selbst wählen. Vodafone und Tele Columbus fürchten durch das Ende des Privilegs nun große Einbußen. Denn manche Mieter mussten bislang Gebühren für das Kabelfernsehen bezahlen, ohne dieses zu nutzen. Da die Pflicht außer Kraft gesetzt wird, gehen die Unternehmen von Kundenverlusten aus, die auf andere Angebote zurückgreifen. Um das abzudämpfen, reagieren die Anbieter mit neuen Verträgen und Kooperationen.

Im Sommer haben die Betroffenen dann die freie Wahl beim Fernsehempfang: Aber was bedeutet das für Verbraucher:innen?

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1. Eigener Kabelnetzvertrag

Nur weil dein Vermieter keinen Sammelvertrag mehr abschließt, heißt das nicht, dass du dein Kabelnetz nicht behalten kannst. Falls du bisher wunschlos glücklich mit deinem Kabelanbieter warst, kannst du einen Einzelnutzer-Vertrag abschließen.

Dieser wird zwar etwas kostspieliger als davor sein, jedoch soll es sich laut Verbraucherzentrale nur um zwei bis drei Euro im Monat handeln. Ersten Erfahrungswerten zufolge belaufen sich die Kosten auf etwa acht bis zehn Euro im Monat für individuelle Kabelanschlüsse.

2. Nur Internet- und Telefonanschluss

Eine weitere Möglichkeit ist, dass du nur einen Teil des Anschlusses behältst. Dein Anbieter installiert dir dann eine spezielle Filterdose auf deinen Kabelanschluss oder es wird über den Verteiler gesteuert. Hier wird ebenfalls ein Einzelnutzer-Vertrag festgelegt, jedoch in abgespeckter Version nur mit Telefon- und Internetanschluss.

3. Weg vom Kabelanschluss

Falls du genug vom Kabelanschluss hast, wird der Hahn zugedreht: Dein Anschluss wird vom Verteiler gesperrt oder es wird eine Sperrdose darauf montiert. Dann musst du dich eigenständig um eine Alternative kümmern. Diese Optionen stehen dir beim Fernsehen zur Verfügung:

DVB-T2 HD:

Diese Möglichkeit eignet sich besonders, wenn du in einer Großstadt lebst: eine kleine Zimmerantenne. Es hört sich zwar nicht so pompös an, aber damit kannst du etwa 40 Sender in hochauflösender Qualität empfangen. Privatsender kosten dich ungefähr 8 Euro im Monat und die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sind gratis.

IPTV (Streaming):

Um Internet-TV zu nutzen, benötigst du eine stabile Internetverbindung und einen Smart-TV oder HDMI-Stick. Google Chromecast oder Amazon Fire TV Stick sind dabei beliebte und bekannte Auswahlmöglichkeiten.

Über die Smart-TV-Apps oder den HDMI-Stick kannst du dann fernsehen: Du hast die Auswahl zwischen den verschiedenen Live-Streams der Sender oder du stöberst dich durch die gut gefüllten Mediatheken. Die Kosten belaufen sich auf deinen monatlichen Internetanschluss und eventuell eine Einmalgebühr für den Stick.

Young white man lying down on sofa in living room at home searching for on line films or TV series to watch on his tablet.
Streaming-Dienste erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.Bild: iStockphoto / diego_cervo

IPTV vom VDSL-Anbieter:

Ein Top-Angebot: Von deinem VDSL-Anbieter kannst du neben deinem Internetanschluss auch einen TV-Empfang erhalten. Es wird dir also zusätzlich zu deinem Router einen Receiver bereitgestellt, den du mit deinem Fernseher verbindest. Die Programmauswahl gleicht der des klassischen Kabel-TV-Anschlusses. Für dieses Paket zahlst du etwa 5 Euro im Monat – ein echtes Schnäppchen.

Satellitenfernsehen:

Diese Möglichkeit ist nicht in jedem Fall geeignet: Das TV-Signal wird über die Satellitenschüssel empfangen und für den Anbau an der Fassade benötigst du eine Genehmigung. Für Montage und Einrichtung fallen laut dem Geld-Ratgeber "Finanztip" zwischen 550 und 1100 Euro an – ein teurer Spaß, den du dir gut durch den Kopf gehen lassen solltest.

Haustürgeschäfte: Lass dich nicht reinlegen

Momentan sind viele Mediaberater:innen auf den Straßen unterwegs und verbreiten unnötige Panik. Niemand wird von heute auf morgen seinen Zugang zum Fernsehanschluss verlieren. Also lasse dich davon nicht verunsichern und schließe keine unbedachten Verträge ab. Du hast noch genug Zeit, dich auf die Umstellung vorzubereiten und dich zu informieren.

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