
Die ARD-Serie "Kafka" war mit großen Erwartungen gestartet, konnte diese aber nicht erfüllen.Bild: NDR/Superfilm
TV
27.03.2024, 11:1327.03.2024, 11:13
Mit großen Namen hatte die ARD-Serie "Kafka" gelockt: Schriftsteller Daniel Kehlmann gestaltete das Event-Projekt zum hundertsten Todestag des berühmten Schriftstellers. Schauspielstars wie David Kross ("Der Vorleser") und Liv Lisa Fries ("Babylon Berlin") sind zu sehen, Joel Basman spielt die Titelrolle.
Am Dienstagabend liefen die ersten drei Folgen der biografischen Drama-Serie, die sich dem Leben des "Die Verwandlung"-Autors widmet – mit all seinen Schattenseiten. Die Kritiken im Vorfeld fielen gut bis begeistert aus. Allerdings wollte bei der TV-Premiere kaum jemand die hochgelobte Serie sehen. Lag es wirklich nur an der starken Konkurrenz?
Extrem schwache Quoten für ARD-Serie "Kafka"
"Kafka" stieß am Abend auf sehr verhaltenes Interesse, trotz bester Sendezeit um 20.15 Uhr. Wer einschaltete, sah ein Biopic, das laut Kritiken "Maßstäbe" setzte. Als Quoten-Garant wird die Serie aber nicht in Erinnerung bleiben.
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Wie "DWDL" berichtet, waren zumindest bei der ersten Folge, die bis 21 Uhr lief, noch 2,04 Millionen Zuschauer:innen dabei. Anschließend brachen die Zahlen aber deutlich ein. Bei Folge zwei und drei sanken die Reichweiten auf 1,2 beziehungsweise eine Million Zuschauer:innen.
Mit der vergleichbaren Serie "Davos 1917" hatte die ARD zum Beispiel Dezember letzten Jahres in der Spitze 3,65 Millionen Menschen vor die Fernseher gelockt. Warum gelang das "Kafka" nicht?
Nationalmannschaft schickte "Kafka" ins Abseits
Eine Ursache für die schwachen "Kafka"-Quoten liegt auf der Hand: Parallel spielte bei RTL die deutsche Nationalmannschaft gegen die Niederlande, die Elf von Julian Nagelsmann befindet sich wenige Monate vor dem Start der Europameisterschaft und nach einem überraschenden Sieg gegen Frankreich im Aufwind. 11,96 Millionen Fans sahen laut RTL den 2:1-Sieg der deutschen Mannschaft. Die Aufmerksamkeit war klar verteilt.
Dennoch stellt die ARD an ihre Event-Serien andere Ansprüche. Womöglich lag es ja auch ein bisschen am Stoff des "Kafka"-Projekts, der manchen potenziellen Zuschauer:innen zu trocken war und eher an Pflichtlektüre im Deutschunterricht erinnerte als an spannende Geschichten.
Die Absage großer Streamingdienste an die Serie erscheint nun jedenfalls in einem anderen Licht. Regisseur David Schalko hatte in einem Interview mit "DWDL" angegeben: "Alle Streamer sind im letzten Moment abgesprungen." Netflix, das sich durchaus hin und wieder historischen Stoffen widmet, erkannte in "Kafka" demnach keinen Gewinn – und dürfte sich bestätigt sehen.
Womöglich erholen sich die schwachen Zahlen für "Kafka" aber noch: In der Mediathek sind die insgesamt sechs Folgen komplett verfügbar. Die ARD strahlt die letzten drei Episoden am Mittwoch aus. Diesmal ohne Fußball-Konkurrenz.
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