
Im Ausland solltest du aufpassen, wann und wie viel Trinkgeld du gibst. Bild: pexels / Anna Tarazevich
Alltagsfrage
04.06.2024, 17:5504.06.2024, 17:55
Urlaub bedeutet für viele neben Reisen, Sonnenbaden und Entspannung vor allem auch ausgiebige Restaurant-Besuche. Nationalgerichte wie die spanische Paella, die Miso-Suppe in Japan oder auch der amerikanische Burger schmecken vor Ort einfach irgendwie anders.
Anders sind aber in den meisten Ländern auch die Regeln bezüglich kultureller Bräuche. Häufig stellt sich daher am Ende des gemütlichen Restaurant-Besuchs auch die Frage, wie viel Trinkgeld im jeweiligen Land eigentlich angemessen ist. Hier findest du einen Überblick, was du bei deiner Reise ins Ausland beachten solltest, wenn du dich für guten Service bedanken möchtest.
Trinkgeld im Ausland: Einfache Tipps für den richtigen Betrag
Zunächst einmal zu den Grundlagen: In Deutschland gehört Trinkgeld in der Gastronomie zum guten Ton. Entweder rundet man den Betrag direkt auf oder man lässt nach dem Bezahlen ein bisschen Kleingeld auf dem Tisch.
Als goldene Regel gilt hier, einen Anteil von etwa zehn Prozent vom Gesamtbetrag zusätzlich zu geben. In so manchem Restaurant ist dieser mittlerweile aber auch schon in der Rechnung enthalten.

Im deutschen Biergarten ist Trinkgeld durchaus üblich. Bild: imago images / Wolfgang Maria Weber
Ähnlich sieht es bei einem der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen aus: In Spanien gilt ebenfalls ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent als angemessen, hier erheben es deutlich mehr Restaurants bereits mit der Rechnung selbst. Da auch hier in Euro gezahlt wird, kannst du dich an deinen Standardwerten aus Deutschland orientieren.
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Frankreich hält den Betrag für die Servicekräfte fast immer direkt auf der Rechnung fest. Siehst du den Hinweis "service compris", musst du dir keine Gedanken mehr machen, es sind bereits 15 Prozent der Gesamtsumme als Trinkgeld obendrauf gerechnet.
In Italien wird das Ganze mit der Notiz "servizio incluso" deklariert. Dies ist aber meist nur in Restaurants üblich, in Bars wird Trinkgeld nicht erwartet.
Im Hotel gelten ein paar Euro Trinkgeld für den Zimmerservice hingegen als angemessen. Diese Regel gilt für die meisten Urlaubsländer in Europa.
Wenn du dir auf deiner Reise nicht sicher bist, ob du mehr als den Betrag auf der Rechnung bezahlen solltest, kannst du auf deine Tischnachbarn achten. So lassen Restaurantgäste in Frankreich nur selten zusätzliches Geld auf dem Tisch liegen.
Trinkgeld im Urlaub: Diese Unterschiede gelten
Anders sieht es im beliebten Urlaubsland Türkei aus: Hier gilt es im gastronomischen Bereich als äußerst unhöflich, kein Servicegeld zu hinterlassen. Auch für andere Dienstleistungen im Urlaub wie Housekeeping im Hotel und bei geführten Touren solltest du ein bisschen Kleingeld an die Mitarbeitenden geben.
Im Nachbarland Griechenland hingegen gibt es eine deutlich weniger starke Trinkgeld-Kultur, und ein fehlender Extra-Betrag wird nicht als Beleidigung angesehen. Lediglich auf den griechischen Inseln hat sich die Höflichkeitsformel durch den starken Tourismus mittlerweile auch integriert.
Wenn dir der Service gut gefallen hat, kannst du entsprechend auch paar Euro Trinkgeld an die Mitarbeitenden zahlen. Auch in Griechenland sind 10 Prozent der Rechnung angemessen.

Kellnerinnen und Kellner freuen sich oft über Trinkgeld. Bild: pexels / Andrea Piacquadio
In den USA ist das Personal übrigens dringend auf das zusätzliche Geld angewiesen. Das im Englischen als "tip" bezeichnete Kleingeld wird hier trotzdem selten auf der Rechnung auftauchen.
Ein Mindestwert von 15 Prozent ist allerdings üblich, bei gutem Service darf gerne auch mal 25 Prozent der Gesamtsumme auf dem Tisch liegen bleiben.
Trinkgeld in Asien: Vorsicht Fettnäpfchen
Im asiatischen Raum war Trinkgeld bis zum Anstieg des touristischen Bereichs in den vergangenen Jahren eigentlich ein absolutes No-Go. Bis heute werden Tourist:innen häufig komisch beäugt, wenn sie nach dem Essen mit der Rechnung Kleingeld hinterlassen. Wichtig ist hier in jedem Fall, dies diskret zu tun.
Vor allem in Thailand hat sich diese Sitte zuletzt aber stark gewandelt. Hier ist ein Zusatz von etwa zehn Prozent mittlerweile durchaus Standard.
Als Grundregel kannst du dir merken, dass ein diskretes Trinkgeld wohl von den wenigsten Mitarbeitenden in der Gastronomie abgelehnt wird. Und gerade im Urlaub tun ein paar Euro mehr auch den wenigsten weh.
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