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Verhütungsmethoden: Pille, Spirale oder Kondom – was ist am sichersten?

Contraceptive means: a condom and birth control pills in a hand on a pink background.
Die Wahl der richtigen Verhütungsmethode hängt von den eigenen Bedürfnissen ab.Bild: iStockphoto / Alexthq
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Pille, Kondom oder Spirale: Was sind die sichersten Verhütungsmethoden?

10.04.2024, 18:1211.04.2024, 10:30
Jermain Märtin
Jermain Märtin
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Für sexuell aktive Menschen, die keinen Kinderwunsch haben, sind Verhütungsmittel, das A und O. Schließlich kann ein ungeplantes Kind das Leben ganz schön durcheinander bringen. Und wer häufig die Partner:innen wechselt, sollte besonders auf den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STDs) achten.

Glücklicherweise gibt es eine große Vielfalt an Möglichkeiten, wie sich jede:r – zugeschnitten auf die eigenen Bedürfnisse – schützen kann.

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Verhütung schützt nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft

Grundsätzlich verfolgen Verhütungsmittel zwei primäre Ziele: das Verhindern einer Schwangerschaft und den Schutz vor Krankheiten. Während die meisten Verhütungsmethoden auf ersteres abzielen, bieten einige, wie das Kondom, zusätzlich Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Verhütungsmethoden lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, basierend auf ihrer Wirkweise.

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Am sichersten ist es, wenn mehrere Verhütungsmethoden kombiniert werden.Bild: iStockphoto / Prostock-Studio

Verhütungsmethoden für Frauen

  • Hormonelle Verhütungsmethoden (wie die Pille, das Verhütungspflaster oder die Hormonspirale) greifen in den natürlichen Menstruationszyklus ein und verhindern so den Eisprung, die Befruchtung oder die Einnistung einer befruchteten Eizelle.
  • Barrieremethoden (wie das Femidom oder Diaphragmen) verhindern physisch und teils chemisch mit Spermiziden, dass Spermien zu der Eizelle gelangen. Können bei korrekter Anwendung vor Krankheiten schützen.
  • Langzeitverhütung (wie die Kupferspirale oder ein Hormonimplantat) schützt für mehrere Jahre auf mechanischem oder hormonellem Weg vor einer Befruchtung.
  • Natürliche Methoden beruhen auf der Beobachtung des Menstruationszyklus und der Identifizierung fruchtbarer Tage, um Geschlechtsverkehr während dieser Zeit zu vermeiden.
  • Sterilisation (die Tubenligatur) ist eine dauerhafte Lösung, die durch das Verschließen der Eileiter erreicht wird.

Verhütungsmethoden für Männer

  • Barrieremethoden (das Kondom) verhindern physisch, dass Spermien zu der Eizelle gelangen. Schützen ebenfalls vor Krankheiten.
  • Sterilisation (die Vasektomie) ist eine dauerhafte Lösung, die durch das durchtrennen oder abklemmen der Samenleiter erreicht wird.

Wie sicher sind die Verhütungsmethoden?

Die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode wird oft mithilfe des Pearl-Indexes bewertet. Der Pearl-Index gibt an, wie viele von 100 Frauen, die eine bestimmte Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden, trotzdem schwanger werden, wie das Universitätsklinikum Tübingen erklärt.

  • Höherer Pearl-Index: Dazu gehören natürliche Verhütungsmethoden und Barrieremethoden wie das Diaphragma (1 bis 20). Ein höherer Pearl-Index bedeutet, dass Verhütungsmittel weniger sicher sicher sind.
  • Niedriger bis mittlerer Pearl-Index: Das Kondom für Männer (2 bis 12) fällt, wenn es korrekt angewendet wird, in diese Kategorie. Ebenso sicher soll das Femidom sein – Pro Familia gibt diesen jedoch mit 5 bis 25 an.
  • Sehr niedriger Pearl-Index: Hormonelle Verhütungsmethoden wie die Pille (0,1 bis 0,9), die Hormonspirale (0,16), das Hormonimplantat (0,1 bis 0,9) und die Sterilisation bei Frauen und Männern (laut Pro Familia 0,2 bis 0,3 und 0,1) fallen in diese Kategorie und bieten den höchsten Schutz vor Schwangerschaft. Dazu zählt auch das Verhütungspflaster (0,72 bis 0,9). Außerdem die Kalendermethode (0,3), bei der täglich die Temperatur gemessen und der Zervixschleim beobachtet wird. Diese Methoden erfordern eine sehr sorgfältige Anwendung, damit sie auch tatsächlich sicher sind. Verhütungsmittel mit einem sehr niedrigen Pearl-Index gelten als besonders sicher.

Was beeinflusst die Effektivität von Verhütungsmethoden?

  • Anwendungsfehler: Eine der größten Herausforderungen bei vielen Verhütungsmethoden. Korrekte und konsistente Anwendung sind entscheidend.
  • Individuelle Faktoren: Bestimmte Gesundheitszustände oder Medikamente können die Wirksamkeit einiger Verhütungsmethoden beeinflussen.
  • Kombination von Methoden: Die gleichzeitige Anwendung von zwei Verhütungsmethoden, wie zum Beispiel die Nutzung von Kondomen neben hormonellen Methoden, kann die Effektivität erhöhen und zusätzlich vor STDs schützen.

Die Wahl der richtigen Verhütungsmethode

Angesichts der unterschiedlichen Effektivität der Verhütungsmethoden ist es wichtig, eine Methode zu wählen, die den eigenen Bedürfnissen, dem Lebensstil und den gesundheitlichen Voraussetzungen entspricht. Eine Beratung durch Fachpersonal wie etwa von Gynäkolog:innen kann dabei helfen, die Methode mit der höchsten persönlichen Schutzwirkung zu finden.

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