Panorama

Totale Sonnenfinsternis 2024: Aufnahmen aus den USA und Mexiko

08.04.2024, USA, Indianapolis: Der Mond verdeckt die Sonne während einer totalen Sonnenfinsternis auf dem Indianapolis Motor Speedway. Foto: Michael Conroy/AP +++ dpa-Bildfunk +++
Am 8. April 2024 war eine totale Sonnenfinsternis über Teilen des süd- und nordamerikanischen Kontinents zu sehenBild: AP / Michael Conroy
Panorama

Totale Sonnenfinsternis in Mexiko und USA: die spektakulärsten Aufnahmen

09.04.2024, 11:20
Jermain Märtin
Jermain Märtin
Mehr «Panorama»

"Kosmisches Meisterwerk": Millionen Menschen in Mexiko, den USA und Kanada hatten am Montag die Gelegenheit, eine totale Sonnenfinsternis zu erleben.

Das Himmelsereignis tritt nur selten auf – in Europa und damit in Deutschland war es gar nicht zu sehen. Dort, wo die Menschen in Amerika einen Blick auf die Sonnenfinsternis erhaschen wollten, trübten vielerorts Wolken das Spektakel.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Wie entsteht eine Sonnenfinsternis?

Ein solches Spektakel entsteht, wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht. Das Sonnenlicht wird verdeckt und der Mond wirft einen Schatten.

Beginnend über dem Pazifik zog sich der Kernschatten im Verlauf des Tages über den Norden Mexikos, überquerte die USA von Texas in Richtung Nordosten bis nach Maine, streifte den Südosten Kanadas und endete über dem Nordatlantik.

Reaktionen auf die Sonnenfinsternis

In Mexiko beobachteten Tausende Tourist:innen und Einwohner:innen, wie es durch die Sonnenfinsternis für einige Minuten weitgehend dunkel wurde. Als der Himmel wieder aufklarte, gab es Applaus und Tränen, wie der Fernsehsender "Milenio" berichtete. Präsident Andrés Manuel López Obrador war ebenfalls nach Mazatlán geflogen, um das Ereignis miterleben zu können.

In den USA hatten sich Millionen Menschen seit Monaten auf das Naturereignis vorbereitet und Partys zur gemeinsamen Himmelsschau geplant. In der Beobachtungszone mit Großstädten wie Dallas, Indianapolis, Buffalo und Montréal leben mehr als 30 Millionen Menschen.

Zahlreiche Schulen blieben geschlossen, Hotels und Ferienwohnungen waren lange im Voraus ausgebucht, es kam zu erhöhtem Verkehrsaufkommen. Viele Menschen versammelten sich in Parks, Sportstadien und an Sehenswürdigkeiten wie den Niagarafällen. In Metropolen außerhalb der Kernzone – wie New York, Washington und Los Angeles – war dagegen nur eine teilweise Sonnenfinsternis zu sehen.

Das Wetter trübte die Sonnenfinsternis

Vielerorts trübten Wolken das Bild ein wenig. Eine Wolkenschicht bildete sich in den USA genau entlang der Route des Kernschattens. Dennoch verfolgten Millionen Menschen das Spektakel mit Jubel und Applaus. Viele hatten sich eigens dafür Spezialbrillen angeschafft. Während der zeitweiligen Dunkelheit wurde es vorübergehend merklich kühler, Tiere änderten laut Wissenschaftler:innen und Zoo-Mitarbeitenden ihr Verhalten.

Zahlreiche Paare entlang des Wegs des Kernschattens nutzten das außergewöhnliche Ereignis laut Medienberichten für einen besonders denkwürdigen Hochzeitstag. Im texanischen Austin gab die Band Vampire Weekend ein Konzert.

Viele Verschwörungstheorien über die Sonnenfinsternis in den USA

In den USA sind rund um die Sonnenfinsternis viele Verschwörungstheorien entstanden. Beispielsweise auf der Website "American Wake Up Call" wird behauptet, dass, wenn genug Menschen zur Zeit des Spektakels beten, die USA eine zweite Chance bekäme.

Auf Social Media behaupten viele Menschen, dass man durch die Sonnenfinsternis besondere Kräfte erhalte, wenn man sie mit bloßem Auge anschaut. Der Hintergrund ist wohl, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump während der letzten Sonnenfinsternis direkt in die Sonne schaute. Dies ist natürlich keine gute Idee und kann zu permanenten Augenschäden oder Erblindung führen.

Sogenannte "Eclipse Deniers" gehen aus verschiedenen Gründen – meistens aus mangelndem Vertrauen in die Wissenschaft – davon aus, dass gar keine Sonnenfinsternis existiere. Menschen, die an eine flache Erde glauben, denken, dass die Sonne und der Mond eigentlich viel kleiner sind, um die Erde kreisen und dass es deshalb hin und wieder zu einer Sonnenfinsternis komme.

Wie häufig findet eine Sonnenfinsternis statt?

Eine totale Sonnenfinsternis ist eher selten. Die bislang letzte war von den USA aus im Jahr 2017 zu sehen, von Mexiko aus 1991 und von Kanada aus 1979. Die nächste für die USA und Kanada ist erst wieder für 2044 angekündigt, für Mexiko gar erst 2052.

Von Europa aus konnte das astronomische Spektakel nicht beobachtet werden. Lediglich in westlichen Randgebieten – etwa in Teilen Portugals, Spaniens, Irlands und Großbritanniens sowie in Island – gab es eine partielle Sonnenfinsternis zu bestaunen. In Deutschland war zuletzt im August 1999 eine totale Sonnenfinsternis zu sehen, die nächste soll Berechnungen zufolge im September 2081 folgen.

(mit Material der dpa)

Themen
Mädchen macht auf Wanderung in Israel Sensationsfund

Manchmal sind es unscheinbare Dinge wie ein vermeintlicher Kieselstein, die sich als echte Sensation entpuppen. So wie kürzlich in Israel, in einem Vorort von Tel Aviv. Dort meldeten ein 12-jähriges Mädchen namens Dafna Filshteiner und ihre Mutter einen Fund, der die Herzen von Archäolog:innen höher schlagen lässt.

Zur Story