Es ist so weit, die Taylor-Swift-Tour durch Deutschland geht los. Fans sind völlig aus dem Häuschen, Gelsenkirchen wird zu Swiftkirchen, euphorische Videos fluten Tiktok. Ja, die Vorfreude bei Fans ist überall spürbar. Schließlich kommt mit Taylor Swift ein Weltstar ins Land, aktuell ist sie das Schwergewicht der Popmusik.
Da Vergleichbares nicht gerade häufig passiert, wäre es doch schön, das Konzert gut zu überstehen. Leider gab es in der Vergangenheit häufiger Fälle, bei denen Swifties während eines Konzerts das Bewusstsein verloren. In Brasilien waren es sogar rund 1000, ein Fan starb sogar. Zu jenem Zeitpunkt herrschte dort eine heftige Hitzewelle, die Bedingungen für eine Veranstaltung im Swift-Ausmaß waren also denkbar schlecht.
Doch auch in Deutschland können Fans das Bewusstsein verlieren, das gilt generell für alle Großveranstaltungen. Aber warum eigentlich? Und was kann man dagegen tun? Das erfahrt ihr in unserem Überblick.
Im Grunde handelt es sich bei der kurzen Ohnmacht bei Konzerten um einen Kreislaufzusammenbruch. Sie ist Folge einer Durchblutungsstörung im Gehirn. Häufig fließt dabei das Blut vom Kopf in die Beine, oben fehlt dann Sauerstoff und das System bricht zusammen.
Dabei gibt es verschiedene Formen der Ohnmacht, die verschiedene Auslöser haben. Bei einer orthostatischen Ohnmacht sackt das Blut rasch vom Kopf nach unten, etwa wenn Betroffene zu schnell aufstehen oder eben sehr lange stehen. Besonders anfällig dafür sind junge, schlanke, hochgewachsene Frauen. Flüssigkeitsmangel oder Medikamente können das begünstigen.
Eine reflexvermittelte Ohnmacht wird hingegen durch Angst, Stress oder auch Gerüche getriggert. Die Folge: der Herzschlag verlangsamt sich, der Blutdruck fällt, die Gefäße weiten sich, das Blut sackt nach unten. Blackout. Generell können auch hohe Temperaturen, Alkohol und leichter Sauerstoffmangel zu einer Ohnmacht führen.
Zuletzt wäre da die kardinale Ohnmacht, ausgelöst durch eine Herzrhythmusstörung, also wenn das Herz aus dem Takt gerät. Das Gehirn wird infolgedessen unterversorgt. Das kann bei einem zu langsamen als auch zu schnellen Herzschlag vorkommen. Letzterer kann einen Stillstand auslösen, der bis zum Tod führen kann.
Eine kardinale Ohnmacht kommt deutlich seltener vor als die orthostatische und die reflexartige Ohnmacht, die für junge, gesunde Personen eher harmlos sein können. Dennoch: Ein plötzlicher Sturz kann zu Verletzungen führen. Ferner sollte jede Ohnmacht mit einem Arzt abgeklärt werden.
Auch wenn es recht plötzlich passiert, ein paar Vorboten gibt es. Das Sichtfeld rieselt, dir wird schwindelig, in deinen Ohren rauscht es. Auch Unwohlsein ist ein großes Anzeichen. Sollten diese Symptome eintreten, hilft am ehesten, sich hinzulegen und die Beine hochzulegen, damit sich das Blut wieder gleichmäßig verteilen kann.
Bei einem Konzert, vor allem bei einem mit größerem Ausmaß wie dem von Taylor Swift, nicht leicht umzusetzen. Fehlt der Platz, kann auch das Gegendruck-Manöver helfen. Dabei musst du die Hände verhaken und die Arme auseinanderziehen. Gleichzeitig überkreuzt du die Beine und spannst Bein-, Becken- und Bauchmuskeln an. Das Manöver erhöht die Durchblutung des Herzmuskels. Hier ein Beispielvideo:
Sollten andere in deiner Umgebung ohnmächtig werden, prüfe, ob die Person normal atmet. Ist das nicht der Fall, schalte einen Rettungsdienst ein und beginne eine Herzdruckmassage. Regel: Druck auf der Mitte des Brustkorbs, 100 bis 120 Stöße die Minute, nach 30 Stößen, Nase der betroffenen Person zuhalten und zweimal in den Mund atmen.
Es gibt ein paar Wege, den Kreislauf auf ein Konzert vorzubereiten. Etwas Bewegung im Voraus, etwa ein schnellerer Spaziergang oder etwas Sport, bringt ihn in Schwung.
Wechselduschen hilft ebenfalls, genauso wie die Aufnahme einer ausreichenden Menge Flüssigkeit, also viel Wasser trinken. Auch Kompressionsstrümpfe können einem absinkenden Blutdruck entgegenwirken. Auf lange Sicht ist viel Sport und – so bescheuert das auch klingt – regelmäßiges Stehtraining ein Mittel, um ein Ohnmachtrisiko zu reduzieren.