
Die neue chinesische KI von DeepSeek sorgt für viel Aufsehen.Bild: getty images / NurPhoto
Alltagsfrage
Manch einer sieht gerade den Kalten Krieg wieder aufflammen. Statt mit Waffen wird jedoch mit Künstlicher Intelligenz zwischen Ost- und Westmächten wettgerüstet.
Das chinesische Unternehmen DeepSeek macht OpenAI gerade große Konkurrenz. Ihr neues KI-Modell namens R1 erobert die App-Charts. Zeitgleich mussten wegen R1 die weltweit größten Unternehmen an Börsenwert einbüßen.
DeepSeek behauptet zudem, dass sie ihr Modell zu einem Bruchteil der Kosten der Konkurrenz hergestellt haben. Sollte man jetzt lieber die chinesische KI statt ChatGPT nutzen? Wir vergleichen beide Modelle.
Wer schreibt besser? – ChatGPT vs. DeepSeek
Häufig setzen Nutzer:innen ChatGPT ein, um Informationen zu sammeln und Texte zu schreiben. Der Autor eines "BBC"-Artikels testete beide KI-Modelle. Dazu beauftragte er sie, die besten schottischen Fußballspieler zusammenzufassen und einen passenden Blogbeitrag zu schreiben. Die Qualität der Ergebnisse unterschied sich kaum.
Mittlerweile nutzen auch viele Programmierer:innen KI, um zu codieren. Der KI-Forscher Javier Aguirre vom Samsung Medical Center in Seoul, Südkorea, zeigt sich auf Linkedin begeistert von dem chinesischen Modell. Er schreibt:
"Heute hatte ich ein wirklich kniffliges und komplexes Problem. Sogar chatGPT o1 war nicht in der Lage, es vernünftig zu lösen. Ich habe Deepseek ausprobiert und es hat das Problem sofort und auf den Punkt gebracht gelöst.“
Aguirre sieht vor allem in der Kombination von verschiedenen Modellen einen großen Vorteil.
Kreative Geschichten von der KI
In einem weiteren Test wurde geprüft, wie gut die KIs brainstormen können. Die Aufgabe war, Ideen für eine Kinder-Geschichte zu finden. Dabei sollte es um einen Jungen gehen, der auf dem Mond lebt.
ChatGPT spuckte in kurzer Zeit sechs Ideen aus, die jeweils zusammengefasst waren. Eine handelte zum Beispiel von Oliver, der von den Klängen eines mysteriösen Orchesters aus Aliens angezogen wurde.
Dagegen antwortete DeepSeek nur mit einer Idee, dafür war die Geschichte komplett ausgeschrieben. Es ging um einen Jungen namens Milo, der auf dem Mond lebt. Der 387-Wörter-lange-Text war allerdings nicht sehr gehaltvoll. Er handelte davon, wie der Protagonist nur von A nach B ging.
Weder mit DeepSeek noch mit ChatGPT wird man auf einmal Bestseller-Bücher schreiben können. Sie bieten aber beide einen Startpunkt für ausgefeiltere Ideen.
Wie sieht es mit verständlichen Erklärungen zu komplexen Sachverhalten aus? Bei der Frage, ob die KI den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erklären kann, lieferte ChatGPT einen detaillierten Bericht und deckte dabei die wichtigsten Faktoren ab. DeepSeeks Antwort hingegen war etwas weniger detailreich, fasste dennoch die Hauptpunkte zusammen.
Alles in allem scheint es der chinesische Konkurrent mit ChatGPT gut aufnehmen zu können.
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