Das neue Jahr 2024 naht – und mit ihm auch die guten Vorsätze: Weit oben stehen, wie eigentlich jedes Jahr, die Vorsätze, gesünder essen zu wollen und abzunehmen. Für viele bedeutet das vor allem: weniger Süßigkeiten und Snacks. Denn die sind nicht selten voller Zucker – und damit auch Kalorien.
Aber reicht das schon, um die Pfunde purzeln zu lassen, fitter und gesünder zu werden? Und was passiert wirklich im Körper, wenn man auf Zucker verzichtet? Watson hat sich für dich schlau gemacht.
Zucker ist in Verruf geraten. Expert:innen nennen ihn nicht selten das "weiße Gift" oder den "heimlichen Killer".
Das Problem: Wir sind ihm fast unausweichlich ausgesetzt. Immerzu. Denn Zucker steckt nicht nur in Schokolade, süßen Teilchen und Gummibärchen, sondern auch in Saucen, Müslis oder Rotkohl und Roter Bete. Sprich: In allerlei Produkten, in denen man ihn nicht vermuten würde.
Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) hat ausgerechnet, dass der Zuckerkonsum fünf Prozent unseres täglichen Kalorienbedarfs nicht überschreiten darf. Das würde bedeuten: 25 Gramm Zucker, danach ist Schluss.
In Deutschland allerdings essen wir im Schnitt fast 100 Gramm Zucker pro Tag – viel zu viel. Und genau dieser übermäßige Konsum, kann langfristige gesundheitliche Folgen für uns haben, wie unter anderem folgende:
"Wir belasten damit [mit Zucker] unseren gesamten Körper", sagt Birgit Tollkühn-Prott, Leitende Diätassistentin des Ernährungs- und Diabetesteams (PEDT) an der Uniklinik RWTH Aachen. Es würden vermehrt Entzündungen auftreten, die unser Immunsystem schwächen. "Das macht uns anfälliger für Krankheiten." Auch die Darmflora leide unter dem hohen Zuckerkonsum. Gegenüber der Informationsseite für medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte ergänzte sie:
Es herrscht also Konsens darüber, dass wir zu viel Zucker essen. Und das Tückische daran: Wer viel Zucker isst, gewöhnt sich und seinen Körper daran, sodass ein Entzug schwerer wird.
In einer im März 2023 veröffentlichten Studie des Max-Planck-Instituts konnten die Forschenden nachweisen, dass Zucker und Fette unser Gehirn so verändern, dass wir immer mehr davon essen (wollen). Ein Teufelskreis, der zu Gesundheitsproblemen führt.
Brauchst du dennoch Motivation, um für einen Monat (und im besten Fall noch länger) auf Zucker zu verzichten? Hier kommen die gesundheitlichen Vorteile, die Ulrich Bauhofer, Experte in der Ayurveda-Medizin sowie Autor mehrerer Bücher, "Focus Online" gegenüber genannt hat:
Die Expert:innen sind sich einig: Den eigenen Zuckerkonsum zu reduzieren, bringt viele Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden mit sich. Bereits ein 30-tägiger Verzicht könne zahlreiche positive Effekte erzielen.
Wer sich im neuen Jahr etwas Gutes tun will, fährt mit einem Zuckerentzug sicher gut. Aber Vorsicht, Zucker schlummert längst nicht nur in Kuchen, Eis und Schokolade. Wenn du es also ernst meinst, solltest du bei diesen Produkten einen genaueren Blick auf die Zutatenliste werfen.
Als kleiner Tipp: Zucker versteckt sich hinter vielen Namen, es hilft bereits, auf die Endung -ose zu achten.
Hinter Dextrose, Saccharose, Laktose, Isoglukose, Fruktose, aber auch Süßmolkenpulver, Traubenfruchtsüße, Gerstenmalz, Maissirup und Maltodextrin versteckt sich Zucker. Und auch bei Naturprodukten wie Dicksäften, Ahorn- oder Agavensirup und Honig handelt es sich letztlich um Zucker.
Zucker wird in vielen Lebensmitteln und Getränken als Geschmacksverstärker und Zusatz eingesetzt, einen Großteil nehmen wir so häufig unbewusst zu uns.
"Zwei Drittel des durchschnittlichen Jahresverbrauchs werden industriell in Backwaren, Brotaufstrichen, Getränken und Milchprodukten verarbeitet", erklärt auch die Leitende Diätassistentin des Ernährungs- und Diabetesteams an der Uniklinik RWTH Aachen, Birgit Tollkühn-Prott. Jährlich essen wir Deutschen laut Statista so im Schnitt rund 34,8 Kilo Zucker.
Die größten Zuckerfallen:
"Für den Otto-Normal-Verbraucher ist es so nur schwer möglich, herauszufinden, wie viel Zucker ein Lebensmittel tatsächlich enthält", sagt Tollkühn-Prott. Wer unsicher ist, könne daher einfach einen Blick auf die Nährwerte werfen. Unter den Kalorien-, Fett- und Eiweißangaben wird nämlich auch der Zuckergehalt angegeben.
Außerdem könne man darauf achten, an welcher Stelle der Zucker in der Zutatenliste steht: "Wer genussvoll mäßig Zucker isst, fördert die Gesundheit und verzichtet nicht", sagt die Expertin.