
Katie Price verdient nicht nur mit Unterwäsche Geld. Bild: IMAGO/FAMOUS
Digital
Ein Start-up denkt Onlyfans weiter und bietet digitale Zwillinge von Stars und Creator:innen an, an denen man seine "unzensierten Träume" ausleben kann.
25.06.2025, 10:5825.06.2025, 10:58
"Menschlicher geht’s nicht", sagt Katie Price im Gespräch mit CNN. "Das ist meine Stimme, das bin ich. Es ist, als würde man mich vor Jahren ansehen." Die heute 46-Jährige ist in den 90ern als Glamourmodel und Playboy-Coverstar berühmt geworden. Ihr damaliges Ich lebt jetzt weiter – als Avatar.
Seit dem 9. Juni gehört Price zum Portfolio des Start-ups OhChat. Die Plattform erstellt KI-Avatare von Prominenten, mit denen Nutzer:innen intim interagieren können. Das Unternehmen zählt laut eigener Aussage bereits über 200.000 User:innen, vor allem in den USA. Auf Instagram wirbt es offen mit der Möglichkeit, durch die Avatare "heiße Fantasien" auszuleben.
Die Plattform geht damit einen Schritt weiter als Onlyfans: Während man dort echte Menschen bezahlt, interagieren Nutzer:innen bei OhChat mit KI-gesteuerten Abbildern – rund um die Uhr, ohne Pausen oder Grenzen durch menschliche Bedürfnisse.
CEO Nic Young beschreibt das Projekt als "Liebeskind von OnlyFans und OpenAI". Die Avatare reagieren autonom, liefern unendlich viele personalisierte Inhalte – in Bild, Text und Ton. Ein Abo-Modell regelt den Zugang: Ab 4,99 Dollar monatlich gibt’s unbegrenzte Texte, für 29,99 Dollar erhält man vollständigen "VIP-Zugang" inklusive Sprachnachrichten und Bildern.
OhChat: Katie Price schwärmt von Modell und ihrem KI-Avatar
Für Katie Price und andere Berühmtheiten ein lukrativer Deal: 80 Prozent der Einnahmen, die die Avatare generieren, fließen an die sie. 20 Prozent bleiben bei der Plattform, sagt CEO Nic Young. "Sie haben buchstäblich unbegrenztes passives Einkommen, ohne erneut etwas tun zu müssen."
Um einen digitalen Zwilling zu erstellen, reichen laut OhChat 30 Fotos und ein halbstündiges Gespräch mit einem Bot. Auf dieser Basis erschafft das Start-up mithilfe eines Modells von Meta eine täuschend echte Kopie – inklusive Stimme, Gestik und Mimik.
Price’ KI-Double "Jordan" wird als "die ultimative britische Sexbombe" vermarktet und auf der internen Skala der Plattform der Stufe zwei von vier zugeordnet: Der Avatar bietet Nutzer:innen sexualisierte Chats und Oben-ohne-Bilder – aber keine vollständige Nacktheit oder explizite Sexszenen. Die Entscheidung über die Einstufung liegt bei den Creator:innen selbst.
Price beschreibt das Erlebnis als "erschreckend faszinierend". Ihr Avatar sei rund um die Uhr verfügbar – ein Vorteil selbst gegenüber Onlyfans: "Natürlich schlafe ich, sie hingegen geht nicht schlafen; sie ist verfügbar", sagte sie.
Kritiker:innen werfen dem Unternehmen vor, Mensch-Maschine-Interaktionen als emotionale Nähe zu inszenieren – und dabei zu monetarisieren. OhChat-Chef Nic Young betont, sein Unternehmen setze auf "Transparenz und Immersion".
Das heißt: Nutzer:innen würden nicht vergessen, dass sie mit KI sprechen – man wolle sie aber auch nicht ständig daran erinnern.
Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
OhChat: Experten warnen vor Risiken für Nutzer und Creator
"Diese Plattformen profitieren vom Engagement", sagt Toby Walsh, Professor für künstliche Intelligenz an der University of New South Wales gegenüber "CNN". Er meint damit maximale Verweildauer und emotionale Bindung. Walsh warnt:
"Das ist alles algorithmisches Theater: eine Illusion einer wechselseitigen Beziehung, wo eigentlich keine existiert."
Wenn Fans emotionale Beziehungen zu Avataren entwickeln, birgt das Risiken. Denn: Halluziniert ein Avatar, wird gehackt oder überschreitet er moralische Grenzen, fällt der Schaden schnell auf die reale Person zurück.
"Anfällige Fan-Nutzer können eine übermäßige Bindung zu den Avataren ihrer Helden entwickeln und süchtig werden", sagt Éamon Chawke, Partner der auf geistiges Eigentum spezialisierten Anwaltskanzlei Briffa in London. Das könne auch für die als Vorlage dienenden Stars gefährlich werden.
CEO Young sagt, Ethik sei "in dieser Branche schwer zu definieren". Seine Plattform operiere aber innerhalb "verdammt vieler enger Grenzen", versichert er. Außerdem könnten die Creator:innen ja jederzeit selbst den Stecker ziehen. "Es liegt in ihrer Hand und in ihrem alleinigen Ermessen, ob und wann sie ihren digitalen Zwilling stoppen oder löschen."
Gerade als Urlaubsregion hat Mallorca viel mit Taschendieben zu kämpfen. Sehr zum Leid der Besucher:innen. Doch die hiesige Polizei meldet nun einen großen Erfolg.
Touri-Regionen haben häufig ein Taschendiebproblem. Überraschend ist das nicht. Urlauber:innen tragen meist eine Menge Bargeld mit sich herum und sind wegen der vielen Eindrücke und großen Menschenmengen, durch die sie sich bewegen, völlig abgelenkt. Leichte Beute also für die analogen Phishing-Kriminellen.