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Beeindruckendes Video von KI-Dolmetscher macht die Runde – Experte warnt

Der US-Tech-Influencer und Regisseur Jon Finger ernstaunt mit einem viralen Video.
Der US-Tech-Influencer und Regisseur Jon Finger ernstaunt mit einem viralen Video. Bild: Twitter / Jon Finger
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Spektakuläres Video von KI-Dolmetscher macht die Runde – Experte warnt

14.09.2023, 08:25
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In Sachen Digitalisierung folgt derzeit eine Überraschung auf die nächste. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenzen (KI) gibt es immer neue Errungenschaften und Einsatzbereiche. ChatGPT war offenbar erst der Anfang einer neuen digitalen Ära.

KI eröffnet eine Welt voller neuer Möglichkeiten und Ideen.

Da stellt sich etwa die Frage, ob es möglich ist, einfach und ohne großen Aufwand eine andere Sprache sprechen können? Und das, obwohl man diese nicht einmal beherrscht. Ein Live-Übersetzer auf KI-Basis für Online-Meetings etwa wäre praktisch. Das alles ist offenbar keine Zukunftsmusik mehr. Ein auf Social Media zirkulierendes Video zeigt, was wirklich möglich ist. Ungefährlich ist das aber offenbar nicht.

Video offenbart KI-Dolmetscher: Mann spricht plötzlich Fremdsprache

Würde man nicht wissen, dass hier mit KI getrickst wurde, fällt es kaum auf. Der US-Tech-Influencer und Regisseur Jon Finger hat auf X (ehemals Twitter) und Youtube ein Video geteilt, in dem er eine Videoübersetzung auf KI-Basis ausprobiert. In einem Beitrag auf X schreibt er: "Übersetzung auf Französisch und Deutsch. Ich spreche keine der beiden Sprachen, also lasst mich wissen, ob es natürlich klingt."

Er erklärt in dem Video zunächst auf Englisch, dass er mindestens 30 Sekunden sprechen müsse, um das Video in das Tool namens HeyGen zu laden und die Video-Übersetzung zu starten. Er habe nicht viel zu sagen, sei jedoch gespannt auf die Übersetzung. Dann sieht man den gleichen Ausschnitt wie in der Frequenz zuvor: Jon Finger, wie er vor der Kamera sitzt. Nur, dass er diesmal die gleichen Worte in Französisch – und schlussendlich auch in Deutsch – spricht.

Heftige Reaktionen auf KI-Video auf Social Media

Einer Meinung ist man sich in den Kommentaren über die Qualität der Übersetzung zwar nicht. Was im Video zu sehen ist, liefert aber offenbar dennoch Gesprächsstoff auf Social Media. Innerhalb eines Tages wurde der Tweet bereits über 2200 Mal repostet, über 1000 Mal zitiert, erntete rund 10.000 "Gefällt mir"-Angaben und über 500 Kommentare.

"Das gibt's nicht!", heißt es in den Kommentaren mehrmals. "Unglaublich gut", finden andere. Zwar betonen einige User:innen, dass die Übersetzung nicht absolut perfekt, wohl aber beeindruckend sei. Mehrere X-User:innen betonen, dass der Ton der Stimme noch zu mechanisch klinge. Beeindruckt zeigen sich die meisten Personen hingegen von den Lippenbewegungen, die bei der Video-Übersetzung automatisch mit angepasst werden. Dazu ist zu sagen, dass Finger für das Video nach eigenen Angaben nur eine gratis Testversion verwendet hat.

KI-Tool liefert Ausblick in nahe digitale Zukunft

Ob perfekt oder nicht – klar ist: Die Video-Übersetzung ist außergewöhnlich gut und gibt einen Vorgeschmack auf das, was wohl bald möglich ist.

Fest steht nämlich auch: Diese Form der Übersetzung wird vermutlich in rasender Geschwindigkeit noch besser werden. Und: Bald wird diese Form des KI-Einsatzes außerdem wohl auch live möglich sein. Je etablierter die Funktion, desto zugänglicher wird diese im Laufe der Jahre dann auch für die breite Masse. Was das für das alltägliche Leben bedeutet, kann nur gemutmaßt werden.

Experten warnen vor Missbrauch von KI-Tools durch Deepfakes

Einer, der auf das viral gegangene Video nun reagiert hat, ist Lutz Mache. Der arbeitet als Government Relations Senior Analyst bei Google. Er retweetet die KI-Aufnahmen und verweist auf eine potenzielle Gefahr durch den Übersetzer. Dabei verweist er darauf, dass auch der Tech-Gigant Google bereits einen "Universal Translator" vorgestellt habe. Dieser übersetze die Stimme eine:r Sprecher:in und synchronisiere die Lippenbewegungen. Ähnlich wie der vorgestellte Übersetzer von HeyGen.

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Dabei spricht er eine Warnung aus: "Das Risiko, diese Technologie missbräuchlich einzusetzen, ist groß. Stichwort Deepfakes." In einem weiteren Tweet fügt er hinzu: Deswegen wird das Tool derzeit nur ausgewählten Partnern zur Verfügung gestellt. Mittels Watermarking soll auch in Zukunft klar sein, dass dies ein KI-generiertes Video ist."

Und tatsächlich: Deepfakes aller Art haben machen immer häufiger auch Schlagzeilen in negativem Kontext. So gibt es etwa Betrugsmaschen mit Deepfake-Anrufen, bei denen Betrüger die Stimme von Verwandten ihrer potenziellen Opfer durch KI generieren und so versuchen, an Geld oder sensible Daten zu kommen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt seit bereits seit einiger Zeit davor. Demnach ist es auch heute schon möglich, solche Fälschungen in Echtzeit mit einer vergleichsweise hohen Qualität zu erstellen.

Durch Social Media ist es für potenzielle Betrüger zudem zunehmend einfacher, an die entsprechenden Daten für die Erstellung von Deepfakes zu kommen.

Ex-Stripperin packt aus: "Bei Junggesellenabschieden sind so viele Sachen passiert"

Nora* ist 34 Jahre alt und führt ein eigenes Poledance-Studio. Seit rund zehn Jahren tanzt sie. Heute bringt sie es in Sportkursen anderen bei, früher ist sie regelmäßig in Stripclubs in Hamburg und Berlin aufgetreten.

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