Um unkompliziert an unbekannten Orten von A nach B zu kommen oder nach der nächsten Bahnverbindung zu suchen, nutzen viele Menschen am liebsten Apps. Auf Android-Geräten ist die wohl beliebteste Anwendung dafür Google Maps.
Allein in der Europäischen Union verzeichnet Google nach eigenen Angaben 278,6 Millionen angemeldete Nutzer pro Monat. Dennoch: Trotz der regen Verwendung ist Maps großer Kritik ausgesetzt. Zuletzt klagte eine Witwe in den USA gegen Google, nachdem ihr Mann mit seinem Auto durch Maps auf eine eingestürzte Brücke geführt wurde und tödlich verunglückt war.
In der Regel kann Google Maps aber sehr hilfreich sein – auch wenn hin und wieder die Benutzerfreundlichkeit zu wünschen übrig lässt. So stoßen User:innen, die Maps für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen wollen, häufig auf Probleme. Wo an großen Haltestellen nun genau der Einstieg zum richtigen Bus, der Eingang zur U-Bahn-Station oder der schnellste Zugang zum Bahnhof ist, kann Maps meist nicht sagen.
Nun hat Google mit der neuesten Aktualisierung Updates und Überarbeitungen für Maps parat, die den Nutzer:innen das Leben erleichtern dürften.
Mit dem neuesten Update von Google Maps gibt es zunächst leichte Änderungen beim Design. Straßen sind nun grau statt gelb, Wasserflächen in einem helleren blau gestaltet, Parks und kleinere Grünflächen wiederum in einem helleren grün. Das mag zwar schöner aussehen, andererseits setzen sich besonders die Straßen nicht so deutlich ab wie zuvor.
Doch das Update bietet auch erfreuliche Features: Unter anderem kann man nun bei ÖPNV-Fahrten zwischen den Routenoptionen "Beste Route", "Wenig umsteigen", "Kurze Fußwege" und "Rollstuhlgerecht (Aufzug bevorzugt), Treppen vermeiden" auswählen.
Je nachdem, auf welchen Strecken man Maps nutzt, werden einem bei Anwählen der vier Optionen verschiedene Routen priorisiert vorgeschlagen.
Außerdem zeigt Maps ab jetzt den genauen Eingang zu Bahn-, Tram-, U-Bahn- und anderen Haltestellen an, den man auf seiner Route nehmen sollte. Das Problem: Diese Funktion gibt es laut Google bisher ausschließlich in 80 Großstädten weltweit, darunter Boston, London, Madrid, New York City, Paris, Singapur, Sydney, Tokyo, Toronto – und Berlin.
Welche Städte ansonsten in diese Liste fallen, verrät der Techkonzern zunächst nicht. Eine erste Recherche zeigt: In Hamburg und München ist diese Funktion wohl noch nicht freigeschaltet, in Köln hingegen schon. Womöglich folgen weitere Städte zu einem späteren Zeitpunkt.
Auf den ersten Blick sieht das Feature zudem ausbaufähig aus. Ein kurzer Test mit der Haltestelle vor dem watson-Büro zeigt, dass Maps noch Probleme hat, direkte Wege zu Haltestelleneingängen zu finden.
Maps schickt einen unnötigerweise über die Straße und später wieder zurück, statt nach Überquerung der letzten Ampel den direkten Weg zum Eingang zur U-Bahn-Station zu nehmen. Positiv ist jedoch, dass Maps den Eingang an der betreffenden Stelle markiert.
Die dritte neue Funktion ermöglicht es, gemeinsame Unternehmungen mit Freundesgruppen in Maps zu organisieren. So lassen sich Orte mit Freund:innen teilen und gemeinsame Listings erstellen. In diesen Listen können dann mehrere Personen mit Emojis für ihre Lieblingsorte abstimmen, um sich auf eine Aktivität zu einigen.
Damit hat Google die Vernetzungsmöglichkeit seines Kartendienstes um ein gutes Stück verbessert. Zuvor konnten Orte lediglich geteilt werden, die Abstimmung über die Wahl des Restaurants, Museums oder Clubs musste allerdings auf andere Kommunikationsplattformen ausgelagert werden.