Bei Karten- und Navigations-Apps ist Google Maps seit Jahren vorherrschender Anbieter. Das könnte sich bald ändern. Google Maps bekommt Konkurrenz. TomTom, AWS, Microsoft und Meta haben die "Overture Maps Foundation" gegründet. Die Kooperation der großen Konzerne wird von der Linux Foundation geleitet, die diese Woche die Gründung der "Overture Maps Foundation" bekannt gegeben hat.
Dabei handelt es sich um eine neue "Gemeinschaftsinitiative zur Entwicklung interoperabler offener Kartendaten als gemeinsames Gut, das Kartendienste weltweit stärken kann". Das Ziel dabei ist es, zuverlässige, benutzerfreundliche und interoperable offene Kartendaten zu erstellen, heißt es in der Pressemitteilung.
Dazu werden die Mitglieder ihre Ressourcen kombinieren, um vollständige, aktualisierte und genaue Kartendaten zu erstellen. Unter einer Open-Data-Lizenz werden diese Kartendaten dann auch für alle offen sein – und erweiterbar. Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation, sagt:
Wer Kartendienste bereitstelle, stehe heutzutage vor großen Herausforderungen, heißt es in der Mitteilung weiter. Denn unter anderem die Beschaffung von qualitativ hochwertigen, umfassenden und aktuellen Daten – und das aus verschiedenen Quellen – sei schwierig und teuer.
Die neu gegründete Foundation aus den vier großen Tech-Unternehmen erwartet die Veröffentlichung erster Daten für die erste Jahreshälfte in 2023. Darin werden etwa Gebäude-, Straßen- und Verwaltungsinformationen enthalten sein.
Das Unternehmen Tomtom hatte vor noch gar nicht langer Zeit seine "Tomtom Maps Foundation" angekündigt, "eine der bedeutendsten Ankündigungen in seiner 30-jährigen Geschichte", wie sie selbst schreiben. Unter der "Tomtom Maps Platform" bringen sie unter anderem eine neue Karte und eine neue Kartenplattform heraus.
Dabei wollen sie ihre eigenen Daten zum Beispiel mit Daten aus Open Street Map und aus anderen Quellen kombinieren. Schon mit der "Tomtom Maps Foundation" könnten sie Platzhirsch Google Maps Konkurrenz machen.