In Deutschland kennt man es nur zu gut, dass Nachrichten oder Anrufe nicht durchgehen. Der Grund: Kein Netz. Oft ist das zwar nervig, aber letztendlich nicht allzu schlimm. In Notfällen hingegen ist es dramatisch, kein Signal empfangen zu können. Denn in lebensgefährlichen Situationen ist es schwierig, sich an einen anderen Ort zu bewegen, an dem das Netz wieder vorhanden ist. Deshalb hat Apple eine neue Funktion für das iPhone freigegeben, die Leben retten soll.
Bei der neuen Funktion handelt es sich um einen Notruf via Satellit. Die neuesten iPhones sollen damit in der Lage sein, Notfall-SMS per Satellitenverbindung zu versenden. Wenn man etwa einen Ausflug in die Natur macht, sich verletzt, aber in einem Funkloch steckt, soll man somit trotzdem Hilfe bekommen können. Gary Machado, CEO der European Emergency Number Association, äußerte sich gegenüber Apple:
Bislang war die Technik noch nicht ausgefeilt genug, sodass man ein spezielles Satelliten-Telefon mit einer langen Antenne gebraucht hat. Nun hat Apple die Funktion jedoch in seine normalen Smartphones integrieren können.
Da die Satellitenverbindung für einen Anruf trotzdem noch nicht ausreicht, wird stattdessen via SMS kommuniziert. Der oder die Hilfesuchende muss sich durch eine Art Fragebogen klicken, um den Anlass des Notrufes für die Personen am anderen Ende zu ermitteln.
Das iPhone fragt etwa, wer Hilfe benötigt, ob Personen verletzt sind und wie sich der Notfall am besten beschreiben lässt. Antwortmöglichkeiten darauf sind "Gestrandet", "Eingeschlossen", "Verirrt" oder "Sonstiges". Je nach Auswahl folgen konkretere Fragen. Außerdem bietet Apple an, die eingespeicherten Notfall-Kontakte zu informieren.
Schon vor einem Monat wurde die Satelliten-Option in den USA eingeführt. Nun gibt es sie neben Deutschland auch in Frankreich, Großbritannien und Irland. Apple kündigte an, dass die Unterstützung in weiteren Ländern für das kommende Jahr geplant ist.
Die neue Funktion hat aber auch ihre Haken: Das Versenden der Notfall-SMS ist nur mit Geräten der Generation 14 möglich und es erfordert mindestens das Betriebssystem iOS 16.1. Außerdem ist der Service erst einmal nur für zwei Jahre kostenlos. Wie viel Geld Apple danach für die Funktion verlangen wird, ist noch nicht bekannt.