Auf Millionen Vodafone-Kund:innen kommen schlechte Nachrichten zu: Der Provider zieht seine Preise kräftig an. Während vorher nur Neukund:innen betroffen waren, werden die Preiserhöhungen nun auch auf Bestandskund:innen ausgeweitet. Das Vorgehen von Vodafone ist angesichts der neuen Preishöhe bemerkenswert, aber auch mit Blick auf die Konkurrenz.
Denn die ist vor einem solchen Schritt bislang meist zurückgeschreckt. Laut dem Vergleichsportal Verivox haben zwar auch Telefónica O2 und PYUR einige ihrer Tarife verteuert. Um fünf Euro pro Monat ging es bei diesen Anbietern größtenteils nach oben. Es waren jedoch fast ausschließlich Neukund:innen betroffen. So hat auch 1&1 die Preise bislang nur bei Neuverträgen angehoben. Die Telekom hat zunächst nur die Rabatte für Neukund:innen verringert.
Vodafone geht jetzt einen deutlich drastischeren Schritt.
Wer seine Internetverbindung oder seinen Festnetzanschluss von Vodafone bezieht, der muss ab dem 1. Mai fünf Euro im Monat mehr zahlen. Laut Vodafone betrifft das DSL- und Kabel-Festnetzverträge, die vor dem 15. November 2022 abgeschlossen wurden. Betroffene haben – wie gesetzlich vorgeschrieben – ein Sonderkündigungsrecht.
Handy-Verträge sind laut Vodafone nicht von den Preiserhöhungen betroffen.
Der Provider nennt die "allgemeinen Kostenentwicklungen" als Gründe für die neuen Preise. Die Erhöhung der Energiepreise stelle Vodafone bei dem Betrieb seiner Netze "vor große Herausforderungen", heißt es von Unternehmensseite.
Laut E-Mails, die in den vergangenen Tagen an die Kund:innen herausgegangen sind, sollen die Erhöhungen ab dem 1. Mai gelten. Wer mit den neuen Preisen nicht einverstanden ist, muss widersprechen, ansonsten wird der Vertrag automatisch auf die neuen Tarife umgestellt.
Die, die noch keine Mail erhalten haben, sollten sich vorerst in Geduld üben. Der Provider verschickt die Benachrichtigungen schrittweise per Mail und auch auf dem Postweg.
Ob auch O2, die Telekom oder andere Provider die Preise für ihre Bestandskund:innen erhöhen werden, ist nicht bekannt. Zumindest die Telekom hält sich aber die Option offen, auch wenn aktuell angeblich keine Preiserhöhungen geplant sind. Ein Sprecher sagte dem Portal "Techbook": "Auch bei der Telekom machen sich trotz einer vorausschauenden Einkaufspolitik die höheren Tiefbaukosten und gestiegenen Energiepreise bemerkbar. Wir beobachten die Preisentwicklung genau und halten uns bei unserer künftigen Tarifgestaltung alle Optionen offen."