Auf der beliebten Social-Media-Plattform Instagram findet sich so einiges: von Tierfotos bis hin zu Erziehungstipps und aktivistischen Aufrufe ist für jeden Geschmack etwas dabei. Nur wer bei Instagram gegen die Richtlinien verstößt, kann vom Konzern selbst gesperrt oder von Nutzer:innen gemeldet werden.
Ein Beispiel für solche Inhalte sind zum Beispiel sehr freizügige Fotos. Diese sind auf Instagram nicht erlaubt. Einzige Ausnahmen bilden "Fotos von Narben nach Brustentfernungen, von stillenden Frauen oder Nacktheit in Fotos von Gemälden und Skulpturen", wie es in den Richtlinien heißt.
Auch Posts mit Inhalten von Gewalt, Hassrede, Mobbing und Missbrauch sowie das Anbieten illegaler Inhalte sind natürlich auf der Social-Media-Plattform verboten. Doch scheinbar nimmt Instagram nun auch ganz andere Posts als Gegenstand des Anstoßes.
Gestern Abend dürften sich so einige Creator:innen gewundert haben. Plötzlich wurden beispielsweise Inhalte als problematisch gesperrt, die etwas mit Stricken, Outfits oder Schulbewerbungen zu tun hatten.
Die Verwunderung bei den Instagram-Nutzer:innen war dementsprechend groß. Die Hamburger Creatorin Pinkepanki schrieb empört in ihre Story: "Instagram, was ist hier los?! Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ich mit random Fotos aus meiner Woche, einem Rezept, Tipps zur Schulauswahl und Outfitfotos gegen irgendwelche Richtlinien verstoße?!"
Auch andere Accounts mit völlig harmlosen Posts sind scheinbar betroffen. Die Influencerin lydiarhabarber schreibt: "Ganz, ganz seltsam: zwei Beiträge, die nichts mit Gewalt oder Nacktheit zu tun haben, wurden deswegen geflagged."
Scheinbar ist sie damit nicht alleine. Auch andere Accounts, unter anderem ebenfalls rund um das harmlose Thema Stricken, wurden fälschlicherweise geblockt.
Eine andere Userin hält die Meldung ihres Posts als illegaler Inhalt für einen Witz. Die Umweltaktivistin und Buchautorin Milena Glimbovksi äußert sich zum geflaggten Post: "Ihr Witzbolde, ihr habt den Post, wo ich Blumen fresse als anstößig gemeldet?" Dort wirkt es so, als hätte nicht Instagram selbst, sondern eine User:in den Post als problematisch gemeldet.
Instagram ist sich der Problematik offenbar schon bewusst. Mathilde Burnecki, die für Instagram arbeitet und bei dem Konzern vor allem für die Creator:innen verantwortlich ist, äußerte sich jedenfalls bereits zu den aufgeregten Kommentaren der Nutzenden.
Sie postete gestern Abend auf ihrem Account eine Story zu dem Sachverhalt: Man "wisse darüber Bescheid, dass manche eine Benachrichtigung in der App erhalten haben, eventuell gegen die Richtlinien verstoßen zu haben." Darüber hinaus verspricht Burnecki: "Wir prüfen dies bereits und sind dran."
Ein offizielles Statement von Meta, zu dem Instagram gehört, fehlt allerdings. Wie lange diese Störung andauern wird, ist noch unklar.
(jj)