Social-Media-Kanäle kosteten lange kein Geld. Der Konzern Meta etwa hatte bisher stets kostenpflichtige Abo-Modelle abgelehnt. Begründet wurde dies damit, dass die Dienste für alle nutzbar sein sollen. Doch der Mutterkonzern will laut einem Medienbericht nun doch ein bezahlpflichtiges Modell einführen. Wer Facebook oder Instagram ohne Werbung nutzen möchte, soll in der EU monatlich einen Geldbetrag zahlen.
Bei Meta glaube man, dass mit einer werbefreien Version Bedenken von Regulierern eingedämmt werden könnten, schrieb die "New York Times" bereits Anfang September. Das "Wall Street Journal" berichtet nun erstmals über Metas Preisvorstellungen.
Ab zehn Euro will Meta für Facebook oder Instagram ohne Werbung von Nutzer:innen im Monat haben. Diesen Preis habe Meta in Vorschlägen an Regulierer genannt. Das schrieb das "Wall Street Journal" in einem Bericht in der Nacht zum Dienstag. Für einen weiteren verknüpften Account, wenn ein:e Nutzer:in also zum Beispiel sowohl Facebook als auch Instagram werbefrei nutzen will, sollen demnach zusätzlich sechs Euro fällig werden.
Unterschiede gibt es dahingehend, über welches Gerät die Social-Media-Kanäle genutzt werden sollen. Auf dem Smartphone nämlich ist das Abo noch einmal teurer, hier solle es 13 statt zehn Euro kosten, hieß es unter Berufung auf informierte Quellen. Damit würde Meta die Nutzer:innen die Abgabe bezahlen lassen, die Apple und Google als Betreibende der App-Stores vom Kaufpreis einbehalten.
Der Konzern würde mit den Bezahl-Abos auf die veränderte Lage beim Datenschutz in Europa reagieren. Dabei geht es etwa um personalisierte Werbung. Nach Gerichtsurteilen und Entscheidungen von Regulierern wird zum Beispiel konsequenter durchgesetzt, dass für die Verwendung von Nutzer:innen-Daten zur Personalisierung der Werbung deren Erlaubnis erforderlich ist. Außerdem ist es so, dass Daten aus verschiedenen Diensten unter dem Dach eines Konzerns nur dann kombiniert werden dürfen, wenn die Nutzer:innen ausdrücklich zustimmen.
Dem "Wall Street Journal" zufolge ist noch unklar, ob die Behörden in Brüssel und am europäischen Meta-Sitz Irland den Vorschlag akzeptieren – oder einen kostenlosen Zugang zu den Diensten auch für Nutzer:innen verlangen, die keine Zustimmung zur Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Anzeigen geben.
(Mit Material von dpa)