
Hallo, alter Freund. Schön, dich wiederzusehen!Bild: imago / Christian Ohde
Digital
Illegales Streaming war zwischenzeitlich kaum ein Thema, Netflix und seine Konkurrenten dominierten die Bildschirme. Das ändert sich.
15.08.2025, 18:0415.08.2025, 18:04
Früher waren Dates billiger: Statt zu Netflix & Chill trafen sich junge Verliebte zu Kinox.to & Chill. Die Bedeutung war ähnlich, im Laufe des Filmes wurde die Handlung vergessen und am Ende waren zwei Personen nackt.
Irgendwann änderte sich das. Legale Streaminganbieter wurden auch in Deutschland populärer, jede:r hatte Netflix, Amazon Prime gesellte sich wie selbstverständlich dazu. Wer sich Passwörter und Accounts teilte, konnte das problemlos bezahlen.
Auch wenn Netflix Geld kostet, ist die Gefahr, sich dort einen Virus herunterzuladen, deutlich geringer. Und wer einen Film sehen möchte, kann einfach auf Play drücken, ohne vorher 20 nackte Frauen wegzuklicken.
Die illegalen Streaminganbieter wurden einfach vergessen. Bis jetzt.
Illegales Streaming wird wieder beliebter
Die Nachfrage nach illegalen und kostenfreien Streamingangeboten steigt. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf Filme und Serien, sondern auch auf Musik.
In einer Studie von Muso kam heraus, dass im Jahr 2023 229,4 Milliarden Besuche auf Piraterie-Webseiten registriert wurden. Eine deutliche Steigerung, 2020 waren es nur 130 Milliarden.
Vor allem bei jungen Menschen ist illegales Streaming beliebt. In Deutschland sind die 24- bis 33-Jährigen die Gruppe, die für die meisten Piraterie-Webseiten-Besuche zuständig ist.
Doch auch in älteren Generationen lässt der Trend nicht nach, auf Platz zwei sind Menschen zwischen 44 und 53 Jahren.
Auch legales Streaming hat sich verändert
"Piraterie ist kein Preisproblem, es ist ein Serviceproblem", betonte Gabe Newell, Mitgründer von Valve, dem Unternehmen hinter der weltweit größten PC-Gaming-Plattform Steam, schon 2011.
Dabei sah Streaming 2011 noch deutlich besser aus. Anbieter lockten mit vielen beliebten Filmen auf einem Haufen, es gab insgesamt weniger Anbieter und wenn ein Film mal nicht vorrätig war, konnte man auf einen noch älteren Bekannten zurückgreifen: die Videothek. Jeder Film kostete einen Euro, ein tolles Angebot.
Streaming wird teurer, Alternativen fehlen
Die Videotheken sind mittlerweile zu. Vereinzelt gibt es sie noch, allerdings so selten, dass sie ohne dreitägigen Fußmarsch kaum erreichbar sind.
"Love is sharing a password", ein X-Post (damals noch Twitter) von Netflix ist schlecht gealtert, den Account mit Personen außerhalb des Haushaltes zu teilen ist fast unmöglich. Zusätzlich werden die Filme auf immer mehr Anbieter verteilt, die trotz Kosten Werbung einspielen. Da kommt man schnell wieder beim Anfangsproblem an, nämlich dass auf den illegalen Seiten immer so viel Werbung läuft.
Gründe, die heute noch für die kostenpflichtigen Anbieter sprechen, sind Moral (die Leute, die die Filme produzieren, sollen für ihren Job bezahlt werden) und die Angst vor dem Gesetz. Für viele Menschen reichen diese Gründe offenbar nicht aus.
Zuletzt hab es immerhin einen kleinen Rückgang. 2024 wurden von Muso "nur" 216,3 Milliarden Besuche auf Piraterie-Websites registriert, ein Rückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ozempic verändert das Essverhalten der Menschen, die das Medikament nutzen. Der Hunger wird gehemmt, wer früher mal einen XXL-Burger essen konnte, bekommt jetzt nur noch ein paar Bissen runter. Daran müssen sich Restaurants in den USA, aber auch in anderen Ländern nun anpassen.
Von "supersize me" zu "minisize me"? Lange war in den USA alles größer, fettiger, kalorienhaltiger als in den meisten anderen Ländern. Wer ins Land of the Free reiste, wollte mindestens einmal einen XXL-Burger essen, dazu ölige Pommes schlemmen und sich einen Liter Milchshake obendrauf kippen.