Das Unternehmen Meta führt regelmäßig neue Funktionen für seine Social-Media-Plattformen ein, um die Nutzung zu verbessern. Nicht immer halten sich diese neuen Features. In diesem Fall sind die Nutzer:innen von gleich zwei Plattformen gleichzeitig betroffen – die von Instagram und Facebook.
Wer die beiden Plattformen gerne miteinander verknüpft, muss künftig auf eine Funktion verzichten: die App-übergreifenden Chats.
Immerhin rund drei Jahre konnte die übergreifende Kommunikation auf Instagram und Facebook sich halten. Nachdem sie 2019 angekündigt wurde, führte das Unternehmen die Funktion 2020 mit einem umfassenden Update ein. Die Chats von Instagram und dem Facebook Messenger konnten damit von Nutzer:innen zusammengelegt werden.
Das bedeutet: Unabhängig, welche App gerade genutzt wird, kann auch mit Leuten gechattet werden, die die andere App nutzen. Dazu musste nicht einmal die jeweils andere App heruntergeladen werden.
Jetzt scheint es vorbei mit der plattformübergreifenden Kommunikation. Wie die Seite "9to5google" unter Berufung auf eine Support-Seite berichtet, soll die Funktion schon Mitte Dezember dieses Jahres abgeschaltet werden. Damit kommen auf die Nutzer:innen einige Veränderungen zu.
Unter anderem können keine neuen Chats gestartet werden und bestehende Chats werden schreibgeschützt, sodass ein weiterer Austausch von Nachrichten nicht mehr möglich ist. Aber auch der Aktivitätsstatus soll von Facebook-Konten nicht mehr eingesehen werden können. Zudem werden sich Chats nicht mehr in den Facebook Messenger verschieben.
Die Gründe für die Einstellung der Funktion hat Meta offenbar nicht genannt. "9to5google" hat aber eine Idee, was womöglich dahinter stecken könnte. Die Seite spekuliert, dass der Grund im europäischen Digital Markets Act (DMA) liegen könnte.
Nach dem DMA müssen mehrere große Digitalkonzerne künftig ihre Geschäftspraktiken ändern, weil sie ab 2024 auch darunter fallen. Der DMA erlegt den Unternehmen "klare Verpflichtungen auf, um Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit des Binnenmarktes zu fördern", sagte der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton über das Gesetz.
Laut "9to5google" könnte es sein, dass sich Meta nun darauf vorbereitet. Alternativ könne die Einstellung der Funktion zu App-übergreifenden Chats auch einfach ein weiterer Fall sein, in dem das Unternehmen seine Messenger zurückschraubt. Schließlich hätte es auch kürzlich erst die SMS-Funktion für Android verloren, heißt es weiter.