Obwohl es mittlerweile massenhaft Streaming-Anbieter auf dem Markt gibt – ob Disney +, Sky oder Amazon Prime – ist Netflix zum Streamen von Serien und Filmen immer noch sehr beliebt. Ob Standard- oder Premium-Abo: ein Netflix-Konto kostet. Um Geld zu sparen, haben Nutzer:innen ihr Passwort mit Freund:innen, Familienmitgliedern oder Bekannten geteilt.
Gegen dieses Account-Sharing hat Netflix angekündigt, vorzugehen. Spanien ist eines der ersten Länder, in dem der Anbieter die gängige Praxis seiner Nutzer:innen unterbunden hat. Doch eine erste Bilanz zeigt – bei ihnen scheint die Entscheidung nicht gut anzukommen.
Seit Anfang Februar zieht Netflix seine Entscheidung in Spanien durch, geht gegen Account-Sharing vor. Negative Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Eine Bilanz nach rund drei Monaten zeigt: Es haben etwa eine Million Nutzer:innen Netflix seither verlassen. So geht es aus einem Bericht des Marktforschungsunternehmens Kantar hervor.
Die Abwanderungsrate des Streaming-Anbieters hat sich in Spanien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdreifacht, heißt es. Die meisten der verlorenen Nutzer:innen seien zwar keine zahlenden Abonnent:innen gewesen, erklärt Dominic Sunnebo von Kantar laut "Bloomberg", trotzdem wäre es ein Schlag für Netflix. "Es ist klar, dass dieser steile Rückgang auf das Durchgreifen zurückzuführen ist", sagt er.
Laut Einschätzungen von Kantar dürfte noch mit weiteren Abgängen zu rechnen sein. Die Prognose für das kommende Quartal stufen sie für Netflix als "besorgniserregend" ein. Von denjenigen, die ihr Abonnement bisher noch nicht gekündigt haben, sollen zehn Prozent dieses aber im zweiten Quartal vorhaben. Damit soll die Zahl weit über dem Durchschnitt der vergangenen Quartale liegen.
Kantar glaubt, dass diese Entwicklung Auswirkungen auf das weitere Vorgehen von Netflix haben könnte. Wann Netflix hierzulande gegen das Teilen von Passwörtern härter vorgeht, steht noch nicht fest. Bis Ende Juni 2023 soll es wohl aber soweit sein.