
Touristinnen sammeln Wasser aus dem Pool, um das Feuer neben dem Hotel zu löschen. Bild: AP / Petros Giannakouris
Exklusiv
25.07.2023, 15:2525.07.2023, 15:25
Auf der griechischen Insel Rhodos wüten seit Wochen Waldbrände, seit einigen Tagen hat sich die Lage so schwer zugespitzt, dass zehntausende Tourist:innen evakuiert werden mussten. Bilder von Menschen, die mit ihren Koffern am Strand auf ein Rettungsboot warten, gingen um die Welt.
Temperaturen über 40 Grad und starke Winde machen es den Einsatzkräften umso schwerer und es ist weiterhin kein Regen in Sicht.

Dramatische Bilder wie diese gehen aus Rhodos um die Welt.Bild: AP / Petros Giannakouris
Viele Reiseveranstalter haben schnell reagiert und Flüge nach Rhodos vorerst abgesagt. Vor allem für Reisende, deren Hotels sich in den gefährdeten Gebieten befinden – so auch Tui. Jegliche Pauschalreisen hat der Anbieter gecancelt und fliegt nur noch leere Maschinen auf die Insel – hauptsächlich, um Tourist:innen abzuholen.
Der Flughafen von Rhodos befindet sich in der gleichnamigen Stadt im Norden, die Waldbrände wüten hauptsächlich im Süden und in der Mitte der Insel. Ein Foto aus dem Cockpit zeigt, wie unberührt das Leben im Norden aktuell zumindest zu sein scheint.
Tui äußert sich zur Situation auf Rhodos
"Der Flughafen kann problemlos angeflogen werden", berichtet ein Sprecher von Tui gegenüber watson. Im Norden gebe es keinerlei Rauch und somit auch keine Beeinträchtigungen für die Pilot:innen.
Der Reiseveranstalter schickt zur Veranschaulichung ein Foto, das ein Pilot beim Anflug auf den Flughafen gemacht hat. Und tatsächlich: Während der Süden brennt, gleicht der Norden einem idyllischen Urlaubsparadies.

Beim Anflug auf Rhodos wirkt die Lage entspannter als sie im Süden der Insel tatsächlich ist. Bild: Tui Fly
Auch in der Darstellung in Echtzeit auf flightradar.com ist zu sehen, dass mehrere Flieger in der Umgebung von Rhodos fliegen. Her gehen die Maschinen allerdings ebenfalls nur über den Norden der Insel.
Sowohl die Ankünfte als auch die Abflüge vom Rhodos Airport sind laut offiziellen Angaben durchgehend leicht verspätet. Ob dies an der angespannten Situation auf der Insel liegt, bleibt unklar.
Die aus Deutschland ankommenden Maschinen werden für die Evakuierung der deutschen Urlauber:innen auf Rhodos genutzt, zusätzlich werden Sonderflüge eingesetzt. Aktuell sind laut Konzernangaben etwa 7000 Tui-Urlauber:innen aus der Brandregion evakuiert worden. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sprach bereits am Wochenende von der "größten Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben hat".
Rhodos-Reisen werden erstattet – aber nur unter bestimmten Bedingungen
Demnach sollen etwa zehn Prozent der Hotelanlagen der Insel zumindest beschädigt worden sein. Bei Tui können Buchungen mit Anreisedaten bis zum 30. Juli noch kostenlos storniert oder umgebucht werden. Auch die Konzerne DER Touristik und FTI strichen ihre Pauschalreisen auf die Insel und evakuieren alle Urlauber:innen, die sich aktuell dort befinden.
Andere Reisende müssen sich zu ihrem Urlaub in Griechenland individuell informieren. Aufenthalte in den Waldbrandregionen dürfen aufgrund außergewöhnlicher Umstände storniert werden. Bei einer Buchung im Norden von Rhodos hingegen könnte man hingegen auf den Kosten sitzen bleiben.
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Das erste Feuer war auf Rhodos am vergangenen Dienstag ausgebrochen. Im Süden der Insel sind seit dem Wochenende Hunderte Löschfahrzeuge und -hubschrauber teils auch von internationalen Partnern im Einsatz.
Durch anhaltende starke Wind werden die Brandherde jedoch immer wieder neu entfacht. Auf Luftaufnahmen sind die Feuer vor allem im Dunklen klar zu erkennen.
Nicht nur Rhodos ist aktuell von heftigen Waldbränden beeinflusst. Auch die griechische Urlaubsinsel Korfu und die Insel Euböa im Nordosten Athens kämpfen weiterhin mit den Auswirkungen der Trockenheit. Am Flughafen der italienischen Insel Sizilien wurden ebenfalls zahlreiche Flüge gestrichen.
Ein Sommertag an der spanischen Küste beginnt wie gemalt – bis plötzlich rote Flaggen im Wind flattern und Absperrungen den Weg zum Meer versperren. Seltsame Kügelchen sind auf rätselhafte Weise aufgetaucht.
Ein Sommertag an Spaniens Küste, kurz vor Ferienbeginn. Der Sand ist warm, das Wasser glitzert – und dann das: plötzliche rote Flaggen und gesperrte Strände.