Nicht selten kann man am Vornamen einer Person mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit auf ihr Geburtsjahr schließen – oder zumindest das entsprechende Jahrzehnt. So waren in den Nullerjahren bei den Jungs Lukas und Niklas beliebt, bei den Mädchen Anna und Hannah. In den Zehnerjahren schlug dann die Stunde von Mia und Emma beziehungsweise Ben und Leon.
Vornamen folgen Trends und die ändern sich ständig. Während früher Kinder oft nach ihren Großeltern oder Eltern benannt wurden, sind die Namen heute individueller. Gleich geblieben ist aber, dass die Wahl meistens auf deutsche, christliche Namen fällt.
Seit 2020 haben sich in erster Linie Vornamen etabliert, die schön klingen sollen. Sie hören sich weich und zart an, sind meist kurz und knapp, außerdem leicht auszusprechen und enden – zumindest bei den Mädchen – oft auf -a.
Das zeigt auch das neue Ranking für 2023, das auf einer repräsentativen Studie des Schwangerschaftsportals "babelli.de" fußt – und neben klaren Verlierern auch einige spannende Aufsteiger bereithält.
Wie schon im Vorjahr sind Noah und Emilia hierzulande die beliebtesten Vornamen. Das geht aus der Erhebung hervor, die von "babelli.de" auf Grundlage von rund 140.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland durchgeführt wurde, was knapp 19 Prozent der Geburten entspricht.
Bei den Jungs feiern die Namen Paul und Luca/Luka ein Comeback. 2022 waren beide noch aus den Top Ten gerutscht. Wesentlich unbeliebter geworden sind Ben – jahrelang auf der Eins, jetzt nur noch auf Platz 9 – und Finn/Fynn, von drei auf zwölf abgerutscht.
Stetig bergauf geht es hingegen mit dem Namen Liam. Wie schon in den vergangenen Jahren ist der Name 2023 erneut deutlich im Ranking geklettert und rangiert inzwischen auf Platz fünf der beliebtesten Vornamen für Jungen in Deutschland. "Der Name Liam hat das Potenzial, in den kommenden Jahren der beliebteste Jungenname zu werden", sagt Patrick Konrad, Leiter der Vornamensstudie.
Bei den Mädchen gibt es auf den vordersten fünf Plätzen wiederum keine Überraschungen. Auf dem sechsten Platz steht mit Ella ein Name, der in diesem Jahr so beliebt wie nie zuvor ist. Für Lea/Leah wiederum ging es klar abwärts: Der Name ist um 9 Plätze gefallen und belegt aktuell nur den 17. Rang.
Die Studienmacher:innen weisen bei den Mädchen zudem auf die Entwicklung des Namens Amalia hin. Dieser ist 2023 im Beliebtheitsranking nämlich um ganze 21 Plätze auf Platz 44 geklettert.