Lego verbannt die Begriffe "für Mädchen" und "für Jungen" von ihrer Website und setzt sich für Mädchen beim Lego-Spielen ein.Bild: www.imago-images.de / U. J. Alexander
Familie & Freunde
Spielzeug "für Mädchen" und "für Jungs" – das gehört jetzt der Vergangenheit an, zumindest beim dänischen Spielzeughersteller Lego. Das Unternehmen verbannt die Begriffe aus seiner Suchleiste auf der Website. Stattdessen können Kundinnen und Kunden nach Interessen oder Altersstufen suchen.
Eigenen Angaben des Lego-Konzerns zufolge soll das Unternehmen dadurch "inklusiver" werden. Sie wollen sich demnach dafür einsetzen, dass Kinder freier spielen können und sich auch in neuen Themenbereichen ausprobieren können.
Mädchen engagieren sich immer selbstbewusster
Diese Neuerung ist die Reaktion des Spiele-Unternehmens auf eine weltweit durchgeführte und von der Lego-Gruppe in Auftrag gegebene Studie, bei der knapp 7.000 Kinder von sechs bis 14 Jahren und ihre Eltern befragt wurden.
Die Studie zeige, dem Lego-Konzern zufolge, dass sich Mädchen heute immer selbstbewusster in Spielen und kreativen Aktivitäten engagieren, jedoch von den tief verwurzelten Geschlechterstereotypen der Gesellschaft zurückgehalten werden.
Mädchen offener gegenüber Neuem
So fühlen sich Mädchen weniger von geschlechterspezifischen Rollenbildern eingeschränkt als Jungen: 62 Prozent der befragten Mädchen glauben, dass einige Aktivitäten nur für Mädchen oder Jungen gedacht sind. Dem gegenüber stehen 74 Prozent der Jungen, die dieser Annahme sind. Umgekehrt sind Mädchen auch viel offener für verschiedene Arten des Spielens, im Vergleich zu dem, was ihre Eltern und die Gesellschaft üblicherweise fördern. Den Studienergebnissen zufolge sehen 82 Prozent der Mädchen kein Problem darin, dass sie Fußball spielen und Jungen Ballett tanzen. Der Anteil der Jungen, die dieser Auffassung sind liegt nur bei 71 Prozent.
Dennoch kommt die Studie zu dem Schluss, dass trotz den Fortschritten im Bezug auf solche Rollenklischees weiterhin Vorurteile im Bezug auf Mädchen und die passende Berufswahl bestehen. So ergab die Studie ebenfalls, dass Eltern sich Mädchen häufig nicht in männlich geprägten Berufen vorstellen können.
Neue Kampagne "Ready for Girls"
Auf den Punkt gebracht bedeutet dies also: Mädchen sind bereit für die Welt, die Welt aber nicht bereit, sie dabei zu unterstützen.
Aus diesem Grund startete Lego die Kampagne "Ready for Girls", die Mädchen feiert, welche die Welt durch kreative Problemlösungen neu gestalten. Mit der Kampagne engagiert sich der Spielwarenhersteller für Geschlechtergleichheit beim Spielen.
Jedes Kind soll kreatives Potenzial ausschöpfen dürfen
Das Unternehmen sei sich demnach auch im Klaren darüber, dass Jungen ebenfalls zur Zielscheibe für Spott würden, wenn sie mit Spielzeug spielen, das vermeintlich für das andere Geschlecht produziert wurde.
Daher will Lego sicherzustellen, dass die Produkte für alle zugänglich und frei von geschlechtsspezifischen Vorurteilen oder schädlichen Stereotypen sind. So sagte Produktmanagerin Julia Goldin: „Alle Kinder sollten die Möglichkeit haben, ihr wahres Kreativpotenzial auszuschöpfen“, wie die Zeitung "Die Rheinpfalz" berichtet.
Dass Lego sein Spielzeug nun nicht mehr nach Geschlechtern sortiert, bedeutet jedoch nicht, dass die Themenwelten auch der Vergangenheit angehören. Beispiele hierfür sind die Produktreihen "Die Eiskönigin" oder "Lego Friends", die sich nach wie vor vor allem an Mädchen richten.
(lc)
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