Asia Argento war eine der ersten Frauen, die angab, von Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein sexuell missbraucht und vergewaltigt worden zu sein. Die italienische Schauspielerin wurde zu einer der lautesten Stimmen der #MeToo-Bewegung.
Nun gibt es Vorwürfe gegen sie, inzwischen hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Sie soll einen Minderjährigen sexuell belästigt und ihm dafür Schweigegeld gezahlt haben. Das hat die "New York Times" veröffentlicht.
4 Fragen und Antworten zu dem Fall:
Asia Argento ist eine italienische Schauspielerin und eine der führenden Stimmen in der #MeToo-Debatte. In der Enthüllungsgeschichte des Journalisten Ronan Farrow im "New Yorker" wurde bekannt, dass sie von Ex-Hollywoodmogul Harvey Weinstein vergewaltigt worden sein soll.
Dazu soll es in einem Hotel im Jahr 1997 an der Côte d'Azur gekommen sein – damals war Argento 21 Jahre alt. Die Schauspielerin sei vom Produzenten auf ein Zimmer eingeladen worden. Statt der angekündigten Party habe Argento dann aber nur Weinstein dort vorgefunden.
Der Produzent habe von ihr verlangt, dass sie ihn massiere und sie habe widerwillig zugesagt. Anschließend habe er ihren Rock hochgehoben, ihre Beine auseinander gezwungen und Oralsex an ihr ausgeübt.
Sie haben ihm mehrfach gesagt, dass er aufhören solle, aber Weinstein...
Argento, die danach eine "Beziehung" mit Weinstein eingegangen sei und in den folgenden fünf Jahren mehrfach willentlich mit Weinstein geschlafen habe, sagte dazu:
Weiter sagte sie, sie wollte Weinstein "nicht erzürnen", denn sie glaubte, dass er dann ihre Karriere zerstören könnte. "Wenn ich ihn sehe, dann fühle ich mich klein und dumm und schwach."
Zum Abschluss der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes wiederholte Argento die Vorwürfe und sprach erneut von Vergewaltigung und davon, dass "Weinstein niemals mehr in Cannes willkommen sein" werde. Weinstein selbst bestreitet die Vorwürfe.
Asia Argento soll nach Informationen der "New York Times" einem Mann, den sie sexuell missbraucht haben soll, Schweigegeld bezahlt haben. Demnach soll der Schauspieler und Musiker Jimmy Bennett 380.000 Dollar (333.000 Euro) von ihr bekommen haben.
Die Zeitung beruft sich auf ihr vorliegende Unterlagen, deren Herkunft sie nicht benennt. Drei mit dem Fall vertraute Persönlichkeiten sollen der "New York Times" die Echtheit der Unterlagen bestätigt haben.
Der Deal zwischen Argento und Bennett soll im April zustande gekommen sein. Die Zeitung versuchte nach eigenen Angaben wiederholt vergeblich, eine Stellungnahme von Argento oder ihren Vertretern zu bekommen. Argentos Anwältin Carrie Goldberg sagte, mit dem Geld habe Bennett "geholfen" werden sollen.
Führende Vertreterinnen der #MeToo-Bewegung wie Tarana Burke und Rose McGowan rückten am Montag von Asia Argento ab, berichtete die Plattform "Daily Beast".
Burke ist eine der Gründerin der Bewegung. McGowan ist eine der Schauspielerinnen die Harvey Weinstein des sexuellen Missbrauchs bezichtigte. Sie erklärte auf Twitter:
Zugleich warnte McGowan davor, Asia Argento vorzuverurteilen. Niemand, kenne die Wahrheit, twitterte sie.