Seit über 100 Jahren wird am 8. März der Internationale Frauentag, oder mittlerweile besser gesagt der FLINTA*-Kampftag, begangen. Historisch wie auch politisch nimmt der Tag eine wichtige Funktion im Kampf um die Rechte von FLINTA*-Personen ein.
Denn seit seiner ersten internationalen Austragung 1911 konnte der Tag im Laufe der Zeit große feministische Erfolge verzeichnen. So wurde acht Jahre später das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt und ab den 70ern unter anderem eine verfassungsmäßige Gleichstellung der Geschlechter erkämpft sowie die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt.
Obwohl der Tag somit wenig mit Blumensträußen und lila Luftballons zu tun hat, rutscht er heutzutage stark in kommerzielle Gefilde ab. Kosmetik-Unternehmen werben mit Rabattaktionen, Blumengeschäfte wittern ihren Valentinstag 2.0 und Konzerne pimpen ihre Logos für einen Tag mit romantischen Blumenranken.
Dabei gibt es vieles, mit dem du den Kampf um Gleichberechtigung weitaus sinnvoller unterstützen und vorantreiben kannst.
Informativ, erlebnisreich und in den meisten Fällen kostenlos: Eine Veranstaltung besuchen. Viele Städte und Gemeinden organisieren Demonstrationen, Vorträge, Workshops oder sonstige kulturelle Events, die Frauen stärken und ihre Leistungen würdigen.
Neben den klassischen Großdemonstrationen wird unter anderem in Berlin beim "Purple Ride" auf dem Fahrrad für mehr Gleichberechtigung gekämpft, in Köln wird sich beim Event "Chai & Revolution Vol.3" zu feministischen Themen ausgetauscht und in Frankfurt findet das "Female Voices Festival" statt – wie der Name schon sagt, sind die Acts all female.
In vielen Großstädten konzentrieren sich die feministischen Veranstaltungen übrigens nicht nur auf den 8. März. Unter anderem in Köln, Berlin und Stuttgart kann man bereits in den Tagen davor oder auch danach noch ein breit gefächertes feministisches Veranstaltungsprogramm besuchen.
Du kannst auch lokale Frauenorganisationen oder -gruppen kontaktieren und dich nach Möglichkeiten erkundigen, wie du dich ehrenamtlich engagieren kannst. Erste Kontakte lassen sich zum Beispiel auf den Veranstaltungen anlässlich des Weltfrauentages knüpfen.
Falls du dich lieber national einsetzen möchtest, bietet sich beispielsweise die Organisation UN Women Deutschland an. Im Rahmen von vier Workshops rund um das Thema Gleichstellung kann man sich dort zu Equality Activists ausbilden lassen. Im Anschluss an die Workshops kann man schließlich gemeinsam mit anderen Aktivist:innen eigene Projekte umsetzen.
Wenn dir Demonstrationen zu turbulent und chaotisch sind, dann statte doch einfach dem Buchladen deines Vertrauens einen Besuch ab und durchstöbere die Abteilung für feministische und queere Literatur, wenn es eine gibt.
Gerade auch in den vergangenen Jahren sind viele tolle Bücher herausgekommen, die den aktuellen Stand um die Geschlechtergerechtigkeit zusammenfassen. Zwei Empfehlungen: "Die letzten Tage des Patriarchats" von Margarete Stokowski oder "Unsichtbare Frauen" von Caroline Criado-Perez.
Einer der effektivsten Wege, den Internationalen Frauentag zu unterstützen, ist Spenden. Es gibt zahlreiche gemeinnützige Organisationen weltweit, die sich für Gleichberechtigung, Bildung und Gesundheitsversorgung für Frauen engagieren. Finanziell oder durch Sachspenden kannst du so einen Beitrag leisten.
Die "Aktion Deutschland Hilft" setzt sich beispielsweise für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Das Geld fließt etwa in Projekte, die sich gegen Genitalverstümmelung und Altersarmut oder für Frauen in Kriegsgebieten einsetzen.