Zu manchen Uhrzeiten kann es in der Schlange im Supermarkt schon mal voll werden. Wenn dann auch noch der Einkauf besonders groß ist, kann es schon mal dauern, bis Kund:innen an die Reihe kommen. Besonders unangenehm kann das werden, wenn sich Verbraucher:innen nicht gut fühlen und dann auch noch den Heimweg vor sich haben.
Eine Lidl-Kundin berichtet, dass sie während der Wartezeit an der Kasse dringend auf die Toilette musste. Als sie an der Reihe war, fragte sie den Mitarbeitenden an der Kasse, ob sie in der Filiale die Toilette benutzen dürfe. Vergeblich.
"Es war so voll, ich musste dringend aufs Klo und hätte noch 25 Minuten nach Hause fahren müssen", zitiert die "Bild"-Zeitung Lidl-Kundin Michaela. Sie berichtet, wie es ihr in dem Moment an der Kasse ergangen ist:
Doch diese Bitte wurde ihr von dem Mitarbeitenden nicht gewährt. Auch nicht, als sie schilderte, dass sie schon Schmerzen habe. Er dürfe sie nicht lassen, hieß es. Dabei hätte sie vor zwei Monaten mit ihrem Patenkind die Toilette noch benutzen dürfen, berichtet sie.
Sie sei daraufhin zum Parkplatz gelaufen, habe ihren Einkauf verstaut und sich "im Auto in die Hose gemacht", erzählt sie gegenüber "Bild". "Das ist mir mega peinlich. Aber was sollte ich in dieser Notsituation machen? Dort sind auch keine Büsche, in die ich hätte gehen können." Auch auf Social Media hat sie die Geschichte veröffentlicht, fragt sich, ob das Verhalten von Lidl überhaupt rechtens ist.
Lidl hat mittlerweile auf den Fall reagiert. Der Discounter möchte sich bei der Kundin persönlich entschuldigen, Mitarbeitende für solche Fälle sensibilisieren. Auf die "Bild"-Anfrage heißt es, dass die Verweildauer der Kund:innen meist kurz und die Nachfrage nach einer eigenen Toilette für Kund:innen generell sehr gering sei.
"Unsere Mitarbeiter geben Kunden grundsätzlich gerne die Möglichkeit, in Notfällen die Personaltoilette zu benutzen", heißt es. Lidl gibt aber zu: "Im Fall von Michaela wurde dies aufgrund eines Missverständnisses jedoch nicht ermöglicht, das bedauern wir außerordentlich."
Die teilt die Auffassung des Discounters jedoch nicht. Bei ihr hätten sich viele gemeldet, die schon von Mitarbeitenden abgewiesen wurden, schildert sie. "Es muss sich generell etwas verändern."