Starbucks ist wohl fast allen ein Begriff. Der Kaffee-Gigant aus den USA hat sich weltweit etablieren können. Es gibt laut Statista über 15.000 Filialen in über 70 Ländern (Stand: 2022). Starbucks ist bekannt für seine, teils ungewöhnlichen, Kaffee-Kreationen. Aber wie sieht es in dem europäischen Land des Kaffees aus?
In Italien hat der Konzern Schwierigkeiten, Fuß zu fassen. Die teils süßen Kreationen kommen dort nur bedingt gut an. Schließlich genießen die Italiener:innen Kaffee in bester Qualität an jeder Ecke. Das schwarze Gebräu gehört fest zum italienischen Lebensgefühl – der "Dolce Vita" – dazu. Um das Geschäft voran zu treiben, wartet Starbucks nun mit einer Änderung auf, die es später auch in anderen Ländern geben soll.
Italien ist nicht nur das Land des Kaffees, auch Oliven und Olivenöl gehören als fester Bestandteil zur italienischen Küche wie das Meer zum Strand. Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen bei Starbucks, die beides nun vereinen wollen.
Der Konzern wird eine Reihe von mit nativem Olivenöl angereicherten Getränken auf den Markt bringen, wie er ankündigte. Olivenöl ist nicht nur gesund, sondern auch überaus beliebt in dem Land mit dem milden Klima und der mediterranen Küche. Die neue Linie, mit der Starbucks bald aufwartet, erhält den Namen "Oleato" – zu Deutsch: "geölt".
Hier ist der Name Programm. Jedes Getränk der neuen Linie soll einen Löffel Olivenöl enthalten, etwa 80 Kalorien mehr also. Bald schon erhält die Kundschaft in Italien Kreationen wie "Oleato Caffè Latte" mit Hafermilch oder "Oleato Golden Foam Cold Brew". Noch dieses Jahr sollen die Olivenöl-Getränke dann auch in anderen Ländern erhältlich sein. Etwa in den USA, dem Nahen Osten, in Großbritannien und Japan. Dies teilte das Unternehmen in einem Blogbeitrag mit.
In den sozialen Medien löst die Ankündigung gemischte Gefühle aus. Der überwiegende Teil der Personen reagiert jedoch mit völligem Unverständnis. Einige bezeichnen die Idee, Olivenöl in Kaffee zu mischen, als "Missbrauch" an dem beliebten Gebräu. Andere dachten wohl zunächst, die Meldung sei Satire.
So schreibt etwa eine Instagram-Userin: "Als Italienerin, die die Nation repräsentiert, bin ich entsetzt." Ähnlich sieht es ein Nutzer, der offenbar aus den USA kommt: "Ich würde NIEMALS nach Italien fahren und dort zu Starbucks gehen. Cappuccino und Espresso sind in Italien göttlich!" Und ein anderer schreibt: "In Italien sollte sowieso niemand zu Starbucks gehen. Unterstützt bitte lieber lokale Unternehmen."
In Italien eröffnete die erste Starbucks-Filiale im Jahr 2018. Zunächst in großen Städten. Dort zog die US-Kette vor allem Touristen an. Der überwiegende Teil der Italiener:innen bevorzugt seinen Espresso in den zahlreichen kleineren wie größeren Kaffees und Gaststätten des Landes.
Wie aber entstand die Idee, die Kundschaft dort mit Olivenöl in die Filialen zu locken? Initiator war wohl Howard Schultz, der bereits zweimal wieder aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist, um die Kette zu leiten, wie "Welt" schreibt. Demnach inspirierte ihn eine Reise nach Sizilien dazu.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Italien-Reise Starbucks maßgeblich beeinflusste. Schultz hatte den Kaffee-Giganten so hochgezogen, wie man den Konzern heute kennt. Ausgerechnet nach eigenen Reisen nach Italien. Denn: Ursprünglich hatte das Unternehmen Kaffeebohnen verkauft. Seit April 2022 ist er vorübergehend im Unternehmen wieder als CEO tätig.
Bei der Einführung von Starbucks in Italien sagte er, dass die Kette nicht gekommen sei, "um den Italienern beizubringen, wie man Kaffee macht". Ob die Olivenöl-Neuerung den Stellenwert von Starbucks in dem Land vergrößern kann, bleibt fraglich. Das wird wohl erst die Zeit zeigen.