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Lego scheitert mit großer Änderung für mehr Klimaschutz

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Die berühmten Legosteine sind europaweit beliebt – sie haben allerdings noch immer ein großes Problem. Bild: imago images / Arnulf Hettrich
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Lego verzweifelt: Große Änderung bei beliebten Steinen gescheitert

27.09.2023, 16:3528.09.2023, 20:36
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Es gibt wohl nur wenige Kinder in Deutschland, die noch nie mit Legosteinen gespielt haben. Seit mehr als 70 Jahren begeistern die bunten Bausteine aus Dänemark Millionen Kinder und dürfen mittlerweile eigentlich in keiner Kita fehlen.

Dank verschiedenster Sammelpacks lässt sich mit Lego von Hogwarts aus der Harry-Potter-Reihe über riesige Baumhäuser bis hin zu einer eigenen Minecraft-Welt alles erschaffen, was das Herz von großen und kleinen Kindern begehrt. Eine bittere Entscheidung des berühmten Konzerns dürfte jetzt hingegen vor allem die Eltern gar nicht begeistern.

Steine aus recycelten Plastikflaschen: Lego lässt Innovation fallen

Seit 2018 forscht man beim dänischen Unternehmen zu einer Möglichkeit, die weltbekannten Steine künftig aus nachhaltigem Material herzustellen. Geplant war ursprünglich, die gesamte Produktion bis 2030 entweder auf Recycling-Kunststoff oder Bio-Kunststoff umzustellen.

Nur wenige Jahre nach dieser Entscheidung musste Lego ein großes Projekt in puncto Recycling allerdings schon wieder auf Eis legen. Als Begründung nannte man eine noch höhere CO₂-Belastung durch die nachhaltige Variante als durch die herkömmliche Herstellungsmethode.

Konkret geht es um die Nutzung von recycelten Plastikflaschen (rPET) für die Weiterverarbeitung zu Legosteinen, die der Spielzeugriese anhand eines Prototyps getestet hatte. Das bedeutet: Lego verfolgt nun eine Richtung des Innovationsprozesses, bis 2030 nachhaltig zu sein, nicht weiter. "Es ist, als würde man versuchen, ein Fahrrad aus Holz und nicht aus Stahl zu bauen" kommentierte der Lego-Sprecher für Nachhaltigkeit die Forschungsansätze.

Demnach seien für die Verarbeitung und Trocknung der recycelten Plastik mehr Material und Energie nötig gewesen als bei herkömmlichem Kunststoff. Auch die gesamten Fabriken hätten für diese Produktionsweise derart umgebaut werden müssen, dass sich der CO₂-Fußabdruck des Konzerns trotz Recycling-Legosteinen enorm vergrößert hätte.

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Problematisch an den Nachhaltigkeitszielen von Lego sind offenbar auch die traditionellen Eigenschaften der berühmten Steine. Demnach wäre der Prototyp aus recyceltem Plastik sehr viel weicher gewesen als die altbekannte Version.

"Hunderte Materialien" waren ungeeignet für nachhaltige Lego-Steine

Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen mehr als hundert Mitarbeitende für die Verbesserung der eigenen Klimabilanz. Trotz der Prüfung "hunderter Materialien" habe man bisher keine nachhaltige Lösung für die Herstellung der Legosteine finden können.

Der traditionelle Legostein besteht zu 80 Prozent aus sogenannten thermoplastischen Terpolymeren, für die pro Kilogramm etwa zwei Kilo verarbeitetes Erdöl benötigt werden. Durch die Erdöl-Gewinnung werden jährlich tonnenweise CO₂ freigesetzt.

Als nachhaltige Alternative kündigte der Konzern nun an, die enthaltenen Terpolymere an sich nachhaltiger zusammensetzen zu wollen. Dafür sollen insgesamt drei Milliarden Dollar in die Nachhaltigkeitsstrategie investiert werden. Auch wenn Lego verspricht, diese Mehrkosten nicht an Verbraucher:innen weiterzugeben, dürften viele klimabewusste Familien schon jetzt skeptisch nach Alternativen auf dem Spielzeugmarkt Ausschau halten.

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