Im Schatten hoher Kastanienbäume sitzen, den würzigen Geruch von Pommes in der Nase und ein kühles, schaumiges Bier auf dem Tisch: Für viele Deutsche ist der Besuch eines Biergartens nicht mehr aus der warmen Jahreszeit wegzudenken.
In diesem Jahr werden Biergarten-Besucher:innen jedoch tiefer als bisher in ihre Geldbeutel greifen müssen: Die Bierbrauer:innen erwarten einen deutlichen Anstieg der Preise.
Waren Biertrinker:innen in vielen Gastronomien noch Halbliterpreise von unter 4 Euro gewohnt, wird das wohl bald der Vergangenheit angehören. Für den Preisanstieg lassen sich mehrere Ursachen finden.
Zum einen sind die Kosten für die Rohstoffe, die Energie sowie die Löhne in den Brauereien gestiegen. Hinzu kommt zudem, dass die deutschen Brauereien durch die Schließungen vieler Gastronomien während des Corona-Lockdowns lange Zeit durch eine Krise gingen.
Ging es nach dem Lockdown für die Brauereien kurze Zeit wieder bergauf, wurde durch den Angriffskrieg in der Ukraine eine starke Preissteigerung bei nahezu allen Produktionsschritten ausgelöst.
Der Vize-Chef des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, Stefan Fritsche, prognostiziert im Gespräch mit der Bild für den kommenden Sommer folgende Entwicklung:
Bereits jetzt macht sich der Preisanstieg bemerkbar. So liegen in vielen Brauereien die Preise für einen halben Liter Bier schon jetzt über der einstigen Schranke von fünf Euro.
Laut Stefan Fritsche hätte noch vor wenigen Monaten kaum jemand diese Preissteigerung für möglich gehalten. Jedoch sei dies der einzige Weg, die Krise zu beenden und das Brauerei-Sterben zu stoppen.
Noch gibt es in Deutschland laut Fritsche rund 1500 Brauereien – allein im letzten Jahr hätten jedoch 50 aufgeben müssen. Der Vize-Chef des Brauereiverbands appelliert daher an alle Biergenießer:innen:
Der Preisanstieg wird nicht nur die Biergärten betreffen, auch Bier in Kneipen und Restaurants wird wohl merklich teurer werden.