
Die Briefmarken mit der Maus gelten weiterhin als wertvolles Sammlerstück.Bild: IMAGO / Dreamstime
Geld & Shopping
25.01.2025, 08:1525.01.2025, 09:45
Wer als Kind vor 20 Jahren einen Notizblock mit der Abbildung der kultigen Diddl-Maus hatte, gehörte automatisch zu den Cool-Kids. So ziemlich alle Schulprodukte waren mit der maus-ähnlichen Illustration erhältlich. Für die älteren Sammler:innen gab es sogar noch ein passendes Briefmarken-Set.
Diddl hat jetzt sein großes Comeback verkündet – aber für deutsche Fans gibt es vorerst schlechte Nachrichten.
Alle Informationen zum lang erwarteten Diddl-Comeback 2025
Im Oktober 2025 soll es endlich so weit sein: Die Plüschtiere und Schreibmarken mit Kultmaus werden in ausgewählten Geschäften und online verkauft.
Einen modernen Twist wird der Relaunch auch haben: umweltfreundliche Verpackungen und digitale Elemente sollen die Produkte attraktiver machen. Gleichzeitig soll ein aktualisierter Look her, der aber dennoch nostalgisch stimmt.
Wann das Sammel- und Tauschgeschäft in Deutschland wieder starten kann, ist noch unklar. Zuerst sollen die Produkte nur in Frankreich zu Verkauf stehen.
Wie eine kleine Maus zum Symbol einer ganzen Generation wurde
1990 hatte der deutsche Grafiker Diddl das erste Mal gezeichnet, davor handelte es sich um die Illustration eines verniedlichten Kängurus. Ein Jahr später startete dann der erfolgreiche Vertrieb. Von den 90er- bis in die frühen 2000er-Jahre war dem Hype kein Ende zu setzen, trotz harter Konkurrenz wie der ebenfalls beliebten Prinzessin Lillifee.
Nicht nur in Deutschland waren die Produkte der Maus beliebt, in 26 Länder wurden sie exportiert. Auf den Pausenhöfen wurden Schreibwaren getauscht, in den Klassenräumen auf Diddl-Papier mitgeschrieben, nach der Schule in "Diddls Käseblatt" geblättert. Letzteres war eine eigens für die Community geschaffene Zeitschrift, sicher nicht das kurioseste Angebot: Weltweit gab es etwa 1000 verschiedene Produkte.
Im Jahr 2014 wurde die Linie vom Vertreiber Depesche eingestellt. Ein abruptes Ende. Der Launch unter dem Namen "Diddl Forever" mit neuem Vertreiber konnte 2016 nicht mal annähernd an die vergangenen Erfolge anschließen.
Ob sich das mit der "Diddl is back" Kollektion des französischen Vertreibers Kontiki ändert, bleibt abzuwarten. Pierre-Marin Calemard, Generaldirektor des Unternehmens, will mit dem Relaunch sowohl die Menschen ansprechen, die mit Diddl aufgewachsen sind, als auch die Kinder heute.
"Diddl ist mehr als eine Maus, es ist eine Verbindung zwischen den Generationen."
Pierre-Marin Calemard
Mit welchen Produkten sie diesen Spagat schaffen wollen, ist noch unbekannt, ebenso wie der Kostenpunkt der wiederbelebten Kultprodukte.
Als Vorbild könnte ein popkulturelles Phänomen im Jahr 2023 dienen. Eine andere Kultfigur hatte ein überraschendes Comeback geschafft: Der Hollywood-Film "Barbie" auf Kinoleinwänden ließ Zuschauer:innen weltweit auf einer Nostalgie-Wolke schweben.
Die Diddl-Maus versucht nun scheinbar, ein ähnliches Revival zu schaffen. Zumindest in Frankreich.
Technik-Gadgets haben unseren Alltag längst erobert – mal praktisch, mal kurios, mal einfach nur überflüssig. Während weirde Brillen in Deutschland eher Ski Aggu vorbehalten bleiben und man hierzulande auch noch keine Roboterhunde über die Straßen laufen sieht, lösen Bildschirme auf Handgelenken längst keine Verwunderung mehr aus.