
Amazon-Paket ohne Bestellung erhalten? Es könnte ein Betrugsversuch sein.Bild: Michael Gstettenbauer / imago images
Geld & Shopping
Manche Amazon-Kund:innen erhalten Pakete, die sie nie bestellt haben. Was zuerst wie ein nettes Geschenk erscheinen mag, kann Teil einer Betrugsmasche sein. Worauf Verbraucher:innen achten müssen.
03.06.2025, 17:1003.06.2025, 17:10
Manche Online-Shopping-Fans bestellen bei Amazon teils so viele Produkte, dass sie leicht den Überblick verlieren, wann welches Paket eigentlich ankommen sollte. Vor allem, wenn man nebenbei noch die Hälfte davon wieder als Retoure zurücksendet. Gut möglich, dass sich manch eine Person gar nicht mehr daran erinnert, was sie alles genau bestellt hat.
Vielleicht ist es genau das, was sich manche Betrüger:innen zunutze machen wollen. Immer wieder erhalten Amazon-Kund:innen nämlich Pakete, die sie gar nicht bestellt haben. Die Betrugsmasche ist als "Brushing" bekannt.
Betrüger nehmen Amazon-Kunden ins Visier
Wie das österreichische Verbraucherschutzportal "Watchlist Internet" berichtet, finden sich in den Paketen häufig "obskure Produkte", wie Verschlüsse für Armbänder oder eine Buddha-Statue mit Leuchtfunktionen. Neben dem Produkt findet sich auch eine Zahlungsaufforderung in Papierform.
Konkret ist die Rede vom Zahlungsdienstleister "Riverty", der den oder die Empfänger:in im Auftrag von Amazon dazu auffordert, eine Monatsabrechnung zu begleichen.
Man wird also dazu gedrängt, alle angeblich innerhalb eines Monats getätigten Einkäufe zu bezahlen. Ein Blick ins persönliche Kundenkonto bei dem Versandhändler verrät aber in den meisten Fällen: Diese Produkte sind nie offiziell von dem Account bestellt worden.
Die Betrugsmasche ist nicht ganz neu. Laut dem Verbraucherschutzportal erhielten potenzielle Opfer früher aber häufig nur Rechnungen oder Inkassoschreiben in Briefform und nicht gleich ein Paket. Ob das daran liegt, dass die Betrüger:innen dadurch mehr Druck aufbauen wollen oder ob es ihnen in einigen Fällen vielleicht nicht gelungen ist, das Paket rechtzeitig abzufangen, ist nicht klar.
Egal was die Absichten der Kriminellen sind, für das jeweilige Opfer besteht Handlungsbedarf. "Watchlist Internet" verweist darauf, dass die Bestellung – auch wenn sie nicht im persönlichen Kunden-Konto erscheint – von Amazon verarbeitet wurde. Diese Leistung will sich das Unternehmen folglich bezahlen lassen.
Um größere Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sollte man deshalb folgende Dinge beachten.
Ungewolltes Amazon-Paket: Das können Betroffene tun
Grundsätzlich besteht in Deutschland keine gesetzliche Pflicht, Pakete anzunehmen. Falls man die Sendung aber bereits angenommen hatte, sollte man zunächst prüfen, ob es sich womöglich um ein Geschenk handelt, zum Beispiel aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Falls das nicht der Fall ist, gibt es die Möglichkeit ein Retourenformular auszufüllen; dafür fallen in der Regel keine Kosten an.
Amazon bietet zusätzlich ein Formular mit dem Titel "Unerwünschtes Paket melden" an, mit dem man das Unternehmen über den Vorfall informieren kann. Außerdem kann man sich an den Kundenservice wenden und im Idealfall direkt nützliche Informationen, wie Anzahl der ungewollt erhaltenen Pakete, die Sendungsverfolgungsnummer sowie Foto eines Versandetiketts mitliefern.
Falls dem Paket eine Rechnung von Amazon beiliegt, empfiehlt das Verbraucherschutzportal, die Rechnung nicht zu bezahlen und allen Forderungen zu widersprechen. Zudem solle man sich mit Amazon und dem Zahlungsdienstleister Riverty in Kontakt setzen, um den Vorfall zu erklären.
Gleiches gilt, wenn ein unberechtigtes Inkasso-Schreiben vorliegt: Nicht zahlen, Forderungen widersprechen, Inkasso-Unternehmen über Identitätsdiebstahl informieren. Ratsam ist es aus Sicht von "Watchlist Internet" zudem, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Dadurch habe man nicht nur einen Beweis für den Identitätsdiebstahl gegenüber Amazon und Riverty, sondern erleichtert womöglich auch die Ermittlungen, falls die Betrüger:innen in Zukunft weiter mit der gestohlenen Identität Bestellungen aufgeben.
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