Bei den kleinen und großen Ausgaben des Alltags kramen die Deutschen gerne in ihren Geldbeuteln im Münzfach oder ziehen Scheine hervor, die Bankkarte bleibt dagegen häufig stecken. Denn: Deutschland ist und bleibt Bargeldland.
Durchschnittlich 284-mal griffen die Deutschen 2022 zur Bankkarte, wie aus dem "Global Payments Report 2023" der Boston Consulting Group hervorgeht. Noch seltener taten dies die Italiener (186-mal) und die Malteser (180-mal). Die Spitzengruppe bilden Norwegen mit 708, Dänemark mit 610 und Luxemburg mit 598 Kartenzahlungen pro Jahr.
Häufig scheitert eine Kartenzahlung hierzulande aber nicht an der fehlenden Bereitschaft zur digitalen Transaktion, sondern ist schlichtweg nicht möglich. Die unangenehme Situation, nach einem Restaurantbesuch einen Bankautomaten aufsuchen zu müssen, dürften viele schon erlebt haben.
Doch was ist, wenn weder Karten- noch Barzahlung möglich ist? Mit dieser kuriosen Gegebenheit sah sich kürzlich ein Internetnutzer beim alltäglichen Backwarenkauf konfrontiert.
Ein auf Reddit veröffentlichtes Foto zeigt ein Schild, welches an die Glasscheibe einer Backwarenabteilung angebracht ist. Es weist darauf hin, dass in dieser Filiale keine EC-Kartenzahlung möglich ist.
So weit, so normal. Doch ein weiterer, handgeschriebener Zettel führt zu der grotesken Situation, die ein Nutzer in den Kommentaren "Bäckerei-Paradoxon" getauft hat. "Keine Bargeldzahlung möglich", ist dem Blatt zu entnehmen, welches direkt vor den Körner-Baguettes liegt. "Wie jetzt?", fragt sich der Käufer zu Recht.
Wie man an die Backwaren kommt, sorgt unter dem Post für heitere Diskussion. "Heute alles gratis", schlussfolgert ein:e Nutzer:in, "Ist dann kostenlos", schreibt ein:e andere:r. Weitere Kommentare bringen andere Zahlungsmittel ins Gespräch. "Nur Crypto" oder "nur Bitcoin", lauten zwei Vorschläge.
Auch Paypal wird mehrmals genannt. Ein Kommentar möchte sich dabei wohl mögliche anfallende Gebühren sparen und schlägt die Zahlung per "Familie und Freunde" vor. "27.000 € Klarna-Schulden wegen Bienenstich-Sucht", bringt jemand eine weitere Bezahl-Plattform ins Spiel.
Auch die Rückkehr des Tauschhandels sehen einige als Option an: "Tauschhandel is back", schreibt ein:e Nutzer:in. Und die Tauschbörse wird sogleich eröffnet. "Wie viele Nieren für ein Brot?", fragt sich jemand. "Müssen es meine eigenen sein?", fügt ein Kommentar scherzhaft hinzu.
Auch Tiere werden als Handelsobjekte angeboten. "Biete drei Kamele oder alternativ zwei Kühe", beginnt jemand die Verhandlungen. Dieser Vorschlag schmeckt nicht jedem. "Das ist ja wohl lächerlich. Ein Kamel ist doch mehr wert als eine Kuh", wird das Angebot gekontert.
"Momentan werden Elefanten in der Presse diskutiert. Vielleicht eignen die sich ja auch als Zahlungsmittel", greift jemand die aktuelle Diskussion um die botswanischen Dickhäuter auf.
Was es tatsächlich mit dem "Bäckerei-Paradoxon" auf sich hat und in welchem Supermarkt sich das Ganze aktuell abspielt, bleibt ungeklärt. Ein:e Nutzer:in meint jedenfalls das Rätsel auflösen zu können: "Um mal einmal die Lösung zu nennen: die Prepaid-Kundenkarte."