
Wegen eines Bildes in seinem Werbeprospekt hat der Aldi-Discounter eine Debatte auf Social Media ausgelöst. Bild: imago images / mix1
Geld & Shopping
29.10.2023, 10:4529.10.2023, 10:45
Prospekte gehören für viele Deutsche auf den Frühstückstisch wie die Butter auf ihr Brot. Auch wenn mehrere Einzelhandelsketten wie Rewe oder Obi mittlerweile die Papier-Produktwerbung abgeschafft haben, behält die Stöberei nach Angeboten in Deutschland einen hohen Stellenwert.
Auch der Discounter-Riese Aldi versorgt seine Kund:innen jede Woche mit neuen Angeboten aus ihrem nächstgelegenen Supermarkt, aber auch mit exklusiven Produktreihen aus den Bereichen Freizeit und Inneneinrichtung. Genau in diesem Bereich ist es nun im Rahmen einer Debatte im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, allerdings zu einer schwerwiegenden Debatte gekommen.
Im Fokus des aktuellen Shitstorms steht das Prospekt der Supermarktkette Aldi Nord mit den Angeboten für die kommende Woche. Neben gesenkten Preisen im Obst- und Gemüseregal wirbt der Discounter mit Kfz-Artikeln für den Winter und ersten Süßwarenartikeln für die Weihnachtszeit. Diesmal sind es jedoch nicht die Lebkuchen im Oktober, die deutsche Gemüter erhitzen.
BPoC-Model bei Aldi löst rassistischen Shitstorm aus
Vielmehr haben sich offenbar mehrere Nutzer:innen auf X an einem Werbefoto aufgehängt, das Angebote für Outdoor-Kleidung für den Herbst bewirbt. In seinem Prospekt zeigt Aldi dazu ein Bild mit einem männlichen und einem weiblichen Model, die beispielhaft mit den angebotenen Fleecejacken posieren.
Die Auswahl des männlichen Models löste auf einigen Accounts auf X Debatten aus, die klar rassistische Perspektiven reproduzieren. Dabei ging es vor allem um die Auswahl eines schwarzen Models für die entsprechende Kampagne.
Auf mehreren Accounts reagierten Nutzer:innen auf das Prospekt mit Tweets, die sich gegen die Darstellung von BPoC in deutschen Werbeprospekten aussprechen. Die Formulierungen spiegelten dabei vielfach rassistische und rechtspopulistische Narrative wider.
Aldi Nord und Aldi Süd gehen drastischen Schritt gegen Diskriminierung
Aldi Nord reagierte umgehend auf die diskriminierenden Aussagen auf X und blockierte den Nutzer des initialen Posts samt all seinen Follower:innen. "Solche Kommentare akzeptieren wir nicht und verurteilen sie auf das Schärfste", schreibt die Pressestelle des Discounters in einer Stellungnahme.
Zusätzlich haben sowohl Aldi Nord als auch das Schwesterunternehmen Aldi Süd vorerst die Kommentarfunktion unter ihren Social-Media-Beiträgen deaktiviert. "Bei uns wird jede Form der Diskriminierung abgelehnt", erklärt Aldi.
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In seiner Stellungnahme kritisiert Aldi Nord auch die Plattform X selbst. Die Blockierung der entsprechenden Nutzer:innen durch den eigenen Account sei demnach nur nötig gewesen, da der Kurznachrichtendienst selbst nicht ausreichend gegen Hate-Speech vorgehe.
Beiträge mit Straftatbeständen habe Aldi außerdem zur Anzeige gebracht. "Wir stehen für Vielfalt und Toleranz, das spiegelt sich nicht nur in unserer Kundschaft, sondern auch in unseren Mitarbeitenden", unterstreicht das Unternehmen. Insgesamt habe man in der letzten Zeit vermehrt menschenverachtenden Reaktionen auf Social Media erleben müssen.
Auf X haben rassistische und diskriminierende Äußerungen seit der Übernahme durch den Unternehmer Elon Musk vor knapp einem Jahr stark zugenommen. Aus einem freiwilligen EU-Pakt zur Bekämpfung von Desinformationen im Internet trat Musk im Mai 2023 aus.
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