Mit der anhaltenden Inflation, der Energiekrise und den damit verbundenen Preissteigerungen schauen Kund:innen aktuell ganz genau hin, welchem Lebensmitteleinzelhandel sie ihr Vertrauen schenken. Immerhin waren Nahrungsmittel laut Statistischem Bundesamt im Dezember vergangenen Jahres 20,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Daher müssen die Supermärkte ihrerseits um die Gunst der Verbraucher:innen buhlen. Dazu wird auch gelegentlich zu unlauteren Mitteln gegriffen – ganz zum Ärgernis eines Edeka-Einzelhändlers aus Heilbronn.
Vor geraumer Zeit veröffentlichte die Supermarktkette Lidl einen Werbepost, in dem gezielt gegen den direkten Konkurrenten Edeka ausgeteilt wurde. "Spare nicht an der Qualität. Sondern am Preis", heißt es darin. Abgebildet sind zwei Obst- und Gemüsewarenkörbe, wobei das Exemplar von Lidl mit 11,03 Euro deutlich günstiger sei als beim Konkurrenten Edeka, wo man für dieselbe Zusammenstellung 15,85 Euro zahle.
Eben jene Werbung stieß nun einem Edeka-Einzelhändler aus Heilbronn, Steffen Ueltzhöfer, negativ auf – woraufhin er zum Gegenschlag ausholte. Auf der Facebook-Seite von Edeka-Ueltzhöfer befand er die Aktion als "dreist" und schrieb:
Außerdem käme er beim Preisvergleich auf ein anderes Ergebnis. Nach eigenen Angaben habe er wiederum willkürlich die Preise von 14 Artikeln untersucht: "17,36 € bei uns. 21,38 € bei euch", sei sein Befund.
In der Folge wurde die Facebook-Seite von Edeka-Ueltzhöfer regelrecht überrannt, worauf der Eigentümer die Kommentarfunktion gar abschalten musste. Doch das ging dem sonst so wenig durchsetzungsfreudigen Plattformbetreiber anscheinend nicht weit genug – und sperrte die Seite komplett.
Auf seiner privaten Facebook-Seite gibt sich Ueltzhöfer über die Sperrung verwundert. Er finde es "unfassbar", was solch ein "kurzer sachlicher Post" bewirken könne.
Lidl zeigt sich hingegen weiter unbeirrt. Gegenüber dem "SWR" behauptete das Unternehmen, der den Eklat auslösende Warenkorb sei nach der "bestmöglichen Vergleichbarkeit" zusammengestellt worden. Zu Ueltzhöfers Facebook-Post machte Lidl keine Angaben.