Weihnachten: Kunden wollen dieses Jahr sparen
"Dieses Jahr schenken wir uns nichts", das ist eine altbekannte Floskel zu Weihnachten. In diesem Jahr könnte sie aber in vielen Haushalten zur traurigen Realität werden – und das nicht aus Konsumkritik, sondern aus akuten finanziellen Problemen heraus.
Weihnachten: Deutsche müssen immer mehr sparen
So zeigt eine neue Analyse des ECC vom Institut für Handelsforschung (IFH) Köln, dass viele Konsument:innen in Deutschland in diesem Jahr deutliche Abstriche beim Weihnachtsgeschäft machen wollen. 54 Prozent der für die Untersuchung befragten Personen gaben an, dass sie Angst vor dem Verlust des eigenen Lebensstandards hätten.
Diese finanziellen Sorgen machen sich nun auch in Bezug auf die Planung der Weihnachtsgeschenke bemerkbar. 24 Prozent der Befragten wollen laut der Umfrage hier ihr Budget kürzen. Knapp die Hälfte der Teilnehmenden reduziert demnach zumindest die Größe ihrer Geschenke wegen der gestiegenen Preise im Handel.
Viele verglichen auch stärker als in der Vergangenheit die Angebote der unterschiedlichen Händler.
Im "Trend Check Handel" zeigt sich laut "Lebensmittel-Zeitung", dass Verbraucher:innen mit einer gewissen Skepsis in Richtung Zukunft blicken. Weil viele befürchten, dass auch im kommenden Jahr mit Preissteigerungen zu rechnen ist, fahren sie den Konsum zur Weihnachtszeit lieber auf Sparflamme.
Kein Baum, kein Weihnachtsmarkt: Handel mit düsteren Aussichten
In der zugehörigen Umfrage gaben 37 Prozent an, schon beim Kauf des Adventskalenders Einsparungen treffen zu wollen. Ein ähnlicher Anteil entscheidet sich für Kürzungen beim Budget für den Weihnachtsmarkt und den eigenen Weihnachtsbaum. Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Nur beim Weihnachtsessen wollen laut ECC aktuell weniger Konsument:innen Abstriche machen als noch in den Vorjahren. Hier planen 19 Prozent der Befragten, das Budget einzukürzen.
Im Handel hat dieser Trend deutliche Auswirkungen auf die Strahlkraft bestimmter Anbieter. In dem Bericht des ECC wird eine direkte Verbindung zwischen der veränderten Kaufbereitschaft und dem steigenden Zulauf bei Plattformen wie Temu und Shein gezogen. Aufgrund der dortigen günstigen Preise erfreuten sich die asiatischen Anbieter mehr am Weihnachtsgeschäft als andere.
Zumindest der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostizierte zuletzt ein Umsatzplus für die für das Weihnachtsgeschäft relevanten Monate November und Dezember. Ob hier alle Händler profitieren können, bleibt aber fraglich,
