Die Flaschen von True Fruits haben ihren ganz eigenen Look. Neben den auffälligen Aufschriften – von denen manche in der Vergangenheit schon scharf kritisiert wurden – ist der Flaschenhals besonders prägnant. Denn dieser ist bei True Fruits quasi nicht vorhanden.
Ein Merkmal, auf die das Unternehmen offenbar großen Wert legt, denn laut einem Medienbericht ist True Fruits gegen den Safthersteller Voelkel gerichtlich vorgegangen, weil dessen Flaschen ihnen den eigenen zu ähnlich waren.
Konkret ging es um die Tomatensaftflasche von Voelkel, die gemeinsam mit der Deutschen Bahn herausgebracht wurde, berichtet die "Lebensmittel Zeitung" (LZ). Im vergangenen März konnten Bahnkund:innen in ICE-Bordbistros die Tomatensaftflaschen aus der Kooperation kaufen.
Diese hatten für den Smoothie-Hersteller offenbar zu viel Ähnlichkeit zu den eigenen Flaschen. Daher versuchte das Unternehmen aus Bonn vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung zu erreichen. Am vergangenen Donnerstag gab es laut "LZ" eine mündliche Verhandlung, in der das Gericht die Voelkel- und die True Fruits-Flaschen miteinander verglich.
Voelkel verwies in dem Zusammenhang auf einen Fall von 2022 – in dem Jahr ist True Fruits schon einmal gegen einen Konkurrenten gerichtlich vorgegangen.
Damals handelte es sich um einen Smoothie des bekannten TV-Kochs Steffen Henssler. Bei "Henssler's Gartenglück" – der Name des Produktes – hatte True Fruits damals Erfolg, denn auch das Gericht sah hier die Ähnlichkeit in der Form der beiden Flaschen.
Anders als das Henssler-Produkt hätte die eigene Tomatensaftflasche aber keinen besonders kurzen Hals, brachte Voelkel in der mündlichen Verhandlung an.
Das Landgericht Köln argumentierte schließlich ebenfalls gegen True Fruits, ist der Meinung, dass sich die Flaschen in Form und Gestaltung voneinander unterscheiden. Voelkel würde diese Art Flaschen außerdem bereits seit Jahren verwenden, hieß es laut "LZ". Das Gericht konnte auch keine unlautere Rufausbeutung durch Voelkel erkennen.
Tatsächlich ist der Fall damit vom Tisch, denn True Fruits hat sich laut Bericht dazu entschieden, den Antrag zurückzunehmen. Auch, wenn sie bei dem Konkurrenz-Produkt wichtige Wiedererkennungsmerkmale der eigenen Marke wie die "charakteristische Glasflasche mit dem weißen keramischen Druck" sehen, schreibt die "LZ".
Juristisch dagegen vorzugehen, hätte jedoch ausschließlich den Zweck gehabt, "eine klare Abgrenzung zu gewährleisten – sowohl gegenüber Dritten als auch für uns selbst, um zu verstehen, in welchem gestalterischen Rahmen wir uns mit unserem Flaschendesign künftig bewegen können", erklärt Inga Koster, Geschäftsführerin für Produkte und Finanzen bei True Fruits.
Nach der Verhandlung ist man bei dem Smoothie-Hersteller dahingehend nun schlauer.