Wer kennt es nicht? Man plant eine Zugfahrt mit der Deutschen Bahn und bekommt vor Abfahrt eine ärgerliche Verspätungsbenachrichtigung per E-Mail oder SMS. Zwar sorgt diese Nachricht dann für Unmut, noch ärgerlicher wäre es jedoch, wenn man gar keine Mitteilung bekommt. Wer seine Familie besuchen oder in den Urlaub fahren will, erfährt sonst erst am Gleis von lästigen Ausfällen oder Verspätungen.
Eine neue Änderung bei den Sparpreis-Tickets soll dieser Situation nun zuvorkommen. Womit müssen Bahn-Kund:innen zukünftig rechnen?
Wer ab dem 1. Oktober 2023 ein Sparpreis-Ticket bei der Deutschen Bahn kaufen will, muss sich auf eine Neuerung einstellen. Kund:innen, die bisher eines der vergünstigten Tickets an einem Bahn-Schalter kauften, brauchten einfach nur zu bezahlen. Nun müssen Verbraucher:innen jedoch auch noch ihre Kontakt-Daten hinterlassen. Entweder eine Handynummer oder eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden.
"Wir stellen weiter auf Online-Tickets um, weil wir die Kunden besser über ihren Reiseverlauf informieren wollen", erklärte ein DB-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Neuerung soll es der Bahn also erleichtern, Passagiere über geänderte Abfahrtzeiten oder Zugausfälle zu informieren.
Dieser Service ist für viele Reisende essenziell notwendig. Nur so können böse Überraschungen am Gleis vermieden werden. Dank der Benachrichtigungen kann im schlimmsten Fall noch einmal umgeplant werden. Das ist leider gar nicht so selten der Fall. Im Vorjahr waren durchschnittlich nur 65,6 Prozent der Fernverkehrszüge pünktlich.
Betroffen sind zunächst alle Spar-Tickets. Dabei handelt es sich um verhältnismäßig günstige Zug-Karten. Darunter sind Angebote wie der Sparpreis oder Super Sparpreis Young für unter 27-jährige. Aber auch für die normalen Billig-Tickets gilt: Beim Kauf müssen Kontaktdaten hinterlegt werden.
Viele Bahn-Reisende dürften jedoch erstmal nichts von den Änderungen bemerken. Wer den Kauf über die Bahn-App oder am Desktop tätigt, gibt ohnehin seine Kontaktdaten an. Die sind mit dem Bahn-Konto verknüpft, das Verbraucher:innen zur Anmeldung benötigen. Aktuell sind es schon rund 80 Prozent der Spartickets, die online und nicht am Schalter oder einem Automaten verkauft werden.
Wer dennoch großen Wert auf Privatsphäre legt, findet auch weiterhin eine Möglichkeit, die Neuerung zu umgehen. Dafür muss jedoch auf den Komfort einer Online-Buchung verzichtet werden. Auch am Schalter beim Bahn-Personal sollte das Ticket nicht erworben werden. Allein am Automaten können die Spar- und Super Sparpreis-Karten noch gekauft werden, ohne Handynummer oder E-Mail-Adresse anzugeben.
Sonst soll sich vorerst nichts an den Spar-Angeboten der Deutschen Bahn ändern. Auch die vergünstigten Tickets können weiterhin ausgedruckt werden. Lediglich das Design der Karten wird sich wohl noch einmal ändern.