Verbraucher:innen halten sich beim Einkaufen zurück.Bild: dpa / Bernd Wüstneck
Geld & Shopping
Die Inflationsrate ist in den letzten Monaten immer weiter gestiegen. Im Oktober stieg sie auf 10,4 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit 1951 – seit mehr als 70 Jahren. Vergangene Woche veröffentlichte das Statistische Bundesamt den vorläufigen Inflationswert für den November. Der liegt bei plus 10 Prozent. Dass das Folgen hat, ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Die Preise sind drastisch gestiegen. Die Deutschen sparen, wo sie können.
Einzelhandel verzeichnet deutlich wenige Umsätze
Dass Verbraucher:innen weniger Geld zur Verfügung haben und ausgeben, merkt auch der Einzelhandel. Das Statistische Bundesamt hat Ender der vergangenen Woche die vorläufigen Ergebnisse des Einzelhandelsumsatzes im Oktober 2022 veröffentlicht. Das klare Resulat: Deutschlands Einzelhändler haben im Oktober schlechtere Geschäfte gemacht.
Eine Frau geht mit Einkaufstüten durch die Fußgängerzone in München.Bild: dpa / Felix Hörhager
Der Umsatz ist unabhängig von den üblichen Preiserhöhungen gegenüber dem Vormonat September 2022 um 2,8 Prozent gesunken. Einschließlich Preiserhöhungen hatten die Händler 1,7 Prozent weniger in der Kasse. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2021 verzeichnete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 5 Prozent. Nominal ergibt sich allerdings ein deutliches Plus von 6,2 Prozent – das spiegelt die hohen Preissteigerungen in dieser Zeit wider.
"Das Zahlenwerk untermauert die These der beginnenden Winterrezession", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.
Besonders bei bestimmten Produkten sind Verbraucher zurückhaltend
Das Statistische Bundesamt hat außerdem bestimmte Produkte ausgemacht, bei denen Verbraucher:innen im Oktober besonders zurückhaltend eingekauft haben. Darunter waren Möbel, Haushaltsgeräte, und diese auch besonders in Baumärkten. Dort sank der Umsatz preisbereinigt um 11,2 Prozent zum Vorjahresmonat.
Ein reales Minus von ebenfalls 11,2 Prozent verzeichnete der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln. Im Geschäft mit Textilien, Bekleidung und Schuhen lagen die Erlöse 7,9 Prozent unter dem Niveau von Oktober 2021. Der Internethandel verzeichnete ein Minus von 7,2 Prozent.
Die Zahlen zeigen die deutliche Zurückhaltung der Verbraucher:innen beim Konsum. Die Adventszeit scheint nun aber immerhin einen Lichtblick am Horizont zu bringen. Wie eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigt, hat das Geschäft des Einzelhandels in der Woche vor dem zweiten Advent an Fahrt aufgenommen. Allerdings sehen die Händler noch viel Luft nach oben – die Zahl der Kund:innen in den Geschäften sei vielerorts deutlich geringer als noch im Vorjahr.
(Mit Material von dpa und afp)
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