Supermarkt: Plötzlicher Produktions-Stopp bei beliebter Bier-Marke
Was haben eine Cyberattacke und Bier trinken gemeinsam? Erst einmal nicht viel, wenn man nicht gerade auf einem Hackathon unterwegs ist, bei dem man versucht die Netflix-Serie "How to sell drugs online" nachzuspielen – wobei selbst dort wohl Cola das passendere Getränk wäre.
In einem aktuellen Fall aber stehen das Kultgetränk der Deutschen und ein Hackerangriff tatsächlich in direktem Zusammenhang. So meldete der japanische Brauereikonzern Asahi Ende September eine Attacke auf die firmeninterne Software – und der hat nun weitreichende Konsequenzen.
Supermarkt: Japanisches Bier wird knapp – wegen Cyberangriff
Wie "heise online" berichtet, musste die Produktion in insgesamt sechs japanischen Brauereien infolge des Angriffs für mehrere Tage komplett gestoppt werden. Viele Verbraucher:innen stiegen in der Folge auf andere Biermarken um, die nun wiederum knapp werden.
Im Anschluss an die Ereignisse hatte sich eine Gruppe mit dem Namen "Qilin" zu dem Angriff bekannt. Der Asahi-Konzern gibt an, dass 27 Gigabyte an Daten entwendet wurden. Was genau die Intention hinter dem Vorfall war, ist unklar.
Tatsächlich hat dieser eher abstrakt wirkende Überfall aber nun auch konkrete Auswirkungen für den internationalen Biervertrieb. Zwar ist die Produktion in den betroffenen Brauereien mittlerweile wieder hochgefahren worden. Die Nachwehen der Unterbrechung und entsprechenden Engpässen machen sich aber erst jetzt wirklich bemerkbar.
Experten warnen vor Bier-Engpässen zum Jahresende
So soll in mehreren Restaurants und Supermärkten mittlerweile das Bier ausgehen. Demnach konnte auch die Konkurrenz die fehlenden Chargen nicht ausreichend decken.
"Wenn das so weiter geht, könnte es darin gipfeln, dass die Menschen kein Bier mehr bekommen", erklärt der Betreiber einer Bar in Tokio gegenüber "Japan News". In einigen Kaufhäusern wurden bereits Beschränkungen für den Bierverkauf erlassen.
Das bekannteste Bier der Asahi-Marke ist das Asahi Super Dry, das vor allem in Japan gerne getrunken wird. In Europa vertreibt der Konzern aber auch Biere wie Pilsner Urquell, Tyskie und Peroni.
Dem Konzern zufolge sind die in Europa produzierten Marken nicht von den Folgen des Cyberangriffs betroffen. In den betroffenen Brauereien wurden allerdings auch Softdrinks produziert, bei denen nun mit Lieferschwierigkeiten auf dem japanischen Markt zu rechnen ist.
Bisher ist noch nicht klar, wann die Auswirkungen der Lieferengpässe komplett ausgeglichen sind. Branchenexpert:innen blicken besonders besorgt auf die Situation, weil Bier auch ein beliebtes Geschenk für das Oseibo-Fest am Jahresende ist – dem traditionell japanischen Fest des Schenkens.