
Auf deinem Smartphone könnte das Coronavirus fast einen Monat überleben – unter bestimmten Bedingungen. Bild: E+ / Xsandra
Gesundheit & Psyche
13.10.2020, 10:3413.10.2020, 10:34
Auf glatten Oberflächen wie von Handydisplays
und Bankautomaten kann das Coronavirus unter bestimmten
Laborbedingungen bis zu 28 Tage überleben. Das schreibt zumindest die
australische Wissenschaftsbehörde Csiro (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation) im Fachblatt "Virology
Journal". Das Experiment wurde im Dunkeln durchgeführt, da direktes
Sonnenlicht Studien zufolge das Virus schnell abtöten kann. Das
deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt an, ihm seien
keine Corona-Infektionen über Oberflächen wie zum Beispiels
Kartenterminals und Smartphones bekannt.
"Bei 20 Grad Celsius, also etwa Raumtemperatur, fanden wir
heraus, dass das Virus extrem robust ist und 28 Tage lang auf glatten
Oberflächen wie Glas von Handybildschirmen und
Kunststoff-Geldscheinen überlebt", sagte Debbie Eagles,
stellvertretende Direktorin des australischen Zentrums für
Seuchenvorsorge, das die Forschungsarbeiten durchführte.
Bisher konnte das Virus nur drei Tage nachgewiesen werden
Bei früheren Studien habe das Coronavirus nur bis zu drei Tage
lang auf Kunststoff- und Edelstahloberflächen nachgewiesen werden
können. Ähnliche Experimente für Influenza A hätten ergeben, dass
dieses Virus 17 Tage lang auf Oberflächen überlebt habe.
Laut BfR gibt es allerdings
bislang keine Fälle, bei denen nachgewiesen wurde, dass das
Coronavirus durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen und
Oberflächen auf Menschen übertragen wurde und es zu Infektionen kam.
Allerdings können den Angaben zufolge Schmierinfektionen über
Oberflächen nicht ausgeschlossen werden, die kurz zuvor mit Viren
kontaminiert wurden.
Händewaschen weiterhin wichtig
Der australischen Studie zufolge überlebte das Virus auf glatten
Oberflächen wie Glas, Edelstahl und Vinyl im Vergleich zu
zusammengesetzten, porenreichen Oberflächen wie Baumwolle länger. Ein
wichtiger Befund sei die Lebensdauer des Virus auf Glas. Denn
Bankautomaten, Selbstbedienungskassen in Supermärkten und
Check-in-Automaten an Flughäfen hätten Flächen, die häufig berührt
und möglicherweise nicht regelmäßig gereinigt würden. Daher gelte die
Regel weiter: Häufig Hände waschen und reinigen von
Oberflächen.
(ak/dpa)
Supermärkte sind nicht gerade Orte der Stille und Geruhsamkeit. Menschen zwängen sich in engen Gängen aneinander vorbei, Wägen werden von gestressten Armen herumgeschubst und Regale auseinander gerupft und wieder aufgefüllt. Gleichzeitig gibt es enorm hohe Hygiene-Standards.
Und diese Standards sind wichtig. Wer in Supermärkten und Discountern einkauft, ist zwar häufig genervt vom Gewusel seiner Mitmenschen und ausverkauften Lieblingsartikeln. All das ist aber nichts im Vergleich zu verdrecken oder gar vergammelten Lebensmitteln.