
Raucher sind von Coronainfektion stärker gefährdert.Bild: www.imago-images.de / Petra Schneider-Schmelzer
Gesundheit & Psyche
Deutschland hat im Kampf gegen das Rauchen nach
Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer noch
Nachholbedarf. Die WHO lobt die neuen Maßnahmen gegen Tabakwerbung
zwar, sie könnten aber noch weiter gehen, sagte der WHO-Direktor für
Gesundheitsförderung, Rüdiger Krech, der Deutschen Presse-Agentur.
In Deutschland darf ab 1. Januar 2021 im Kino nicht mehr für
Rauchwaren geworben werden, wenn ein Film für unter 18-Jährige
freigegeben ist. Ab 2022 ist Reklame für herkömmliche Tabakprodukte
auf Plakatwänden verboten. Ab 2023 darf dort auch nicht mehr für
Tabakerhitzer und ab 2024 für E-Zigaretten geworben werden.
"Dass das Werbeverbot im Kino nur für Filme gilt, die für unter
18-Jährige zugelassen ist, ist bedauerlich", sagte Krech. Andere
Länder hätten Werbung für Tabakprodukte in Kinos ganz untersagt. "Wir
hätten uns auch gewünscht, dass das Verbot von Werbung auf
Plakatwänden früher in Kraft tritt." Zudem fehle ein völliges Verbot
für Werbung rund um Verkaufsstellen wie Kioske oder Tankstellen.
In Deutschland rauchen nach dem Bundesdrogenbericht 2019 etwa 27
Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen. Nach Schätzungen
sterben jedes Jahr 121 000 Menschen an Folgen von Tabakkonsum.
"Deutschland war in Europa bislang unter den Schlusslichtern, was
Tabakeinschränkungen angeht", sagte Krech. Jetzt sei es im
Mittelfeld. In den gut 50 Ländern der WHO-Europaregion ist
Deutschland nach einer WHO-Analyse unter nur einem Dutzend Ländern,
das die Verteilung von Gratisrauchwaren nicht vollständig verboten
hat. Mit 16 weiteren Ländern hat Deutschland Sponsorverträge durch
die Tabakindustrie noch nicht vollständig untersagt. Deutschland sei
zudem unter den 22 Ländern, die Tabakautomaten noch nicht abgeschafft
haben.
Die Coronavirus-Pandemie habe eine große Chance im Anti-Tabak-Kampf
eröffnet, sagte Krech: Gestützt auf jüngste Umfragen seien nach
WHO-Analysen deutlich mehr Tabaknutzer um ihre Gesundheit besorgt und
wollten ernsthafter mit dem Rauchen aufhören. Behörden müssten sie
mit Angeboten zur Entwöhnung unterstützen. "Da kann man auch in
Deutschland noch viel tun", sagte Krech.
(pcl/dpa)
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