
Virologe Christian Drosten hält eine gezielte Infektion junger Leute für ethisch nicht vertretbar.Bild: AP/Michael Sohn
Gesundheit & Psyche
Das Coronavirus bringt viele Fragen mit sich, etwa nach einem Impfstoff, Medikament oder der ausgehenden Gefahr. Auch die Immunität spielt eine wichtige Rolle. Dabei besonders interessant: Sind Menschen immun, die vom Virus bereits genesen sind?
Denn an sich ist es so: Infizieren wir uns mit einem Erreger und schafft es unser Körper, diesen zu bekämpfen, sind wir anschließend immun gegen diesen. Das wird auch als immunologisches Gedächtnis bezeichnet. Impfungen funktionieren zum Beispiel nach diesem Prinzip.
Ob das auch nach einer Corona-Infektion passiert, ist also die Gretchenfrage. Leider ist der Forschungsstand dazu ernüchternd. Denn einen Nachweis für die Immunität gegen Sars-Cov2 gibt es bisher nicht – außer bei einer Studie an Rhesusaffen, die bei einer zweiten Infektion keinerlei Krankheitssymptome vorwiesen.
Positiv ist zumindest, dass es auch keinen Hinweis für das Gegenteil gibt. Warum sollte das Immunsystem also beim Coronavirus anders reagieren als sonst?
Gezielt junge Leute infizieren, um einen Immunschutz aufzubauen
Diese Frage stellten sich auch einige Mediziner – und hakten daraufhin beim Virologen Christian Drosten nach, ob es nicht sinnvoll wäre, junge Menschen kontrolliert zu infizieren. Wären sie doch danach immun. Theoretisch. Der Vorteil wäre laut der Mediziner, dass man so auch Fachkräfte vor langen Ausfällen schützen und zudem die Schutzmaßnahmen selbst reduzieren könnte. Ebenfalls theoretisch.
Drosten selbst steht diesen Theorien kritisch gegenüber. "Es ist so, dass junge Personen selbst nicht frei von einem Risiko sind", sagt er im NDR-Podcast "Coronavirus-Update". Entsprechend sei eine "kontrollierte Infektion" ethisch nicht vertretbar.
"Denken wir darüber nach, was für enorme Sicherheitsstudien nötig sind, wenn wir einen Impfstoff zulassen wollen."
Christian Drosten (Virologe)ndr
Entsprechend könne man nicht im Gegenzug einfach einzelne Bevölkerungsgruppen infizieren. "Besonders nicht, ohne sie zu fragen", ergänzt er. Dass es dazu kommt, ist allerdings unwahrscheinlich. Hier stehen so einige Gesetze im Weg. Natürlich gibt es noch weitere Argumente, die gegen das Vorgehen sprechen, wie Drosten zeigt:
"Wir müssen erstmal dafür sorgen, dass sich diese Infektion langsamer verbreitet. Wenn wir uns aber erstmal in einem bestimmten Bevölkerungsteil wünschen, dass es sich schneller verbreitet, würden wir diesen Effekt zunichtemachen."
Christian Drosten (Virologe)ndr
Menschen müssen geschützt werden
Und dann wäre das Resultat das Risiko einer weiterhin unkontrollierbaren Ausbreitung – und ein unter der Arbeitslast röchelndes Gesundheitssystem. Drosten sagt, es sei wichtiger, ältere Personen und jüngere Risikopatienten zu schützen, als junge Leute durchzuinfizieren.
Gleichzeitig müsse man mit der Wissenschaft überlegen, dass andere Maßnahmen mit der Zeit heruntergefahren werden, um das wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Leben wieder anzukurbeln.
(tkr)
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