
Für Risikogruppen wird eine Grippeimpfung seit Jahren empfohlen. Bild: dpa / Martin Schutt
Gesundheit & Psyche
Corona beeinflusst schon seit Monaten unseren Alltag. Im Winter kommt dann die Grippewelle hinzu. Was die Frage nach einer Impfung in diesem Jahr drängender macht – auch für Kinder.
07.09.2020, 10:2307.09.2020, 10:23
Angesichts der Corona-Pandemie halten
verschiedene Mediziner eine Grippeimpfung bei Kindern für sinnvoll.
Ein Argument dafür ist, dass die Kleinen maßgebliche Überträger der
Grippeviren sind und das Gesundheitssystem entlastet wird, wenn sie
geimpft sind.
Nach Einschätzung des Infektiologen Prof. Bernd Salzberger spricht
einiges dafür: "So werden etwa die Großeltern geschützt." Mit Blick
auf die öffentliche Gesundheit sei das eine sinnvolle Strategie.
"Zumal die Impfung in der Regel gut verträglich ist."
Dennoch sind viele Eltern in diesem Punkt zurückhaltend. Einen Grund
sieht der Mediziner vom Universitätsklinikum Regensburg und Präsident
der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie darin, dass Kinder im
Schulalter in der Regel nicht so stark unter einer Grippe
beziehungsweise Influenza leiden.
Kinder als mögliche Überträger an Oma oder Opa
Zu bedenken sei allerdings, dass Grippeviren in Schulen und
Kindergärten oft grassieren. Wenn das Kind sie dort aufschnappt,
könnte es zum Beispiel Oma und Opa damit anstecken – die ein höheres
Risiko haben, dass eine Grippe schwer verläuft.
Außerdem kursiert ja noch das Coronavirus. "Es können auch Corona und
Grippe gleichzeitig auftreten und das ist keine gute Situation. Die
Grippeimpfung nimmt einen kleinen Teil des Risikos im Winter weg",
sagt Salzberger.
Laut ständiger Impfkommission des Robert Koch-Instituts (Stiko) ist
eine Impfung ab einem Alter von sechs Monaten möglich. Mit Blick auf
die Krankheit an sich hält Salzberger die Impfung bei Kleinstkindern
noch eher für angebracht als etwa bei Fünf- oder Sechsjährigen. "Die
Kleinen haben einen Grippevirus noch nicht gesehen und können durch
eine erste Infektion richtig krank werden", sagt er.
Der richtige Zeitpunkt für den Pieks
Doch wann ist es eigentlich Zeit für den Pieks? Allgemein lautet die
Empfehlung, sich Ende Oktober, Anfang November impfen zu lassen.
Hintergrund ist, dass die optimale Schutzwirkung rund zwei Wochen
nach dem Stich beginnt und nach drei Monaten langsam abnimmt, wie der
Experte erläutert. Meist rollt die Grippewelle Anfang des Jahres.
Weil bei Kindern die Immunisierung in Folge der Impfung meist besser
ist, könnte man sie bei ihnen auch eher durchführen, so Salzberger.
Überstürzen brauchen Eltern aber nichts: Die ersten Chargen des
Impfstoffs werden nach Einschätzung von Salzberger wohl in der
zweiten Septemberhälfte in die Praxen kommen.
Impfempfehlung für Ältere, Schwangere und Pflegekräfte
Die Stiko empfiehlt die Impfung für ältere Menschen über 60, für
Patienten mit Grunderkrankungen und für medizinisches Personal in
Krankenhäusern, Pflege- und Seniorenheimen und im Gesundheitswesen
sowie für Schwangere.
Weil eine Influenz bei gesunden Kindern oder bei Erwachsenen unter 60
Jahren in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen abläuft, gibt
es hier keine generelle Empfehlung. Das heißt aber nicht, dass die
Stiko von einer Impfung anderer Personen abrät.
(se/dpa)
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