
Die digitale Revolution könnte ein Grund für den Bewegungsmangel bei Jugendlichen. Bild: Getty
Gesundheit & Psyche
22.11.2019, 13:5222.11.2019, 14:51
Vier von fünf Jugendlichen weltweit bewegen sich zu wenig.
- Das zeigt ein neuer Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO.
- Die WHO empfiehlt eine Stunde Bewegung am Tag. Aber laut der Studie der Organisation bewegt sich nur ein Fünftel der Elf- bis 17-Jährigen so viel.
- Vor allem Mädchen müssten sich dringend mehr bewegen, forderte die WHO am Freitag. Denn Mädchen sind in fast allen Ländern noch inaktiver als Jungen.
- Die Studie basiert auf Umfragen aus den Jahren 2001 bis 2016. Dabei wurden 1,6 Millionen Schüler zwischen elf und 17 Jahren in 146 Ländern befragt. Veröffentlicht wurde die Studie im Fachzeitschrift "Lancet Child & Adolescent Health"
Wie steht es um Jugendliche in Deutschland?
Das traurige Ergebnis der Studie für Deutschland: 79,7 Prozent der Jungen und 87,9 Prozent der Mädchen bewegten sich 2016 nicht genug.
Im Vergleich zum Jahr 2001 gab es kaum Veränderungen bei den Zahlen für Deutschland.
Insgesamt gibt es laut der Studie kaum Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Ländern und Weltregionen: "In vielen, vielen Ländern kommen zwischen 80 und 90 Prozent der Jugendlichen den Empfehlungen für körperliche Aktivität nicht nach", sagte die Hauptautorin der Studie, Regina Guthold.
In Südkorea war der Anteil an inaktiven Kindern mit 94 Prozent am höchsten, während er in Bangladesch mit 66 Prozent am niedrigsten war.
Besonders wenig bewegen sich in den allermeisten Ländern die Mädchen: Nur 15 Prozent erreichen die WHO-Empfehlung, bei den Jungen sind es 22 Prozent.
Woran liegt's?
Die Gründe für den Bewegungsmangel der Jugend wurden in dem Bericht nicht untersucht. Ko-Autorin Leanne Riley erklärte jedoch, die digitale Revolution scheine "das Bewegungsmuster von Jugendlichen verändert zu haben". Die Digitalisierung rege die Jugendlichen dazu an, "mehr zu sitzen und weniger aktiv zu sein".
Nach Einschätzung der WHO wird es für Jugendliche zudem immer schwieriger, etwa mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule zu kommen.
(ll/afp)
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