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Prostatakrebs: Studie zeigt erschreckende Entwicklung bei Todesfällen

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Rund 1,4 Millionen Männer bekommen jährlich die Diagnose Prostatakrebs.Bild: IMAGO / Addictive Stock
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Tod durch Prostatakrebs: Neue Studie zeigt erschreckende Entwicklung

05.04.2024, 17:41
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Krebs ist eine der gefährlichsten Krankheiten, die große Teile unserer Gesellschaft bedroht. Brustkrebs, Leukämie, Gebärmutterhalskrebs – viele werden Menschen kennen, die schon einmal eine Diagnose erhalten haben.

Bis heute gibt es kein Allheilmittel für Krebs. Die Medizin verzeichnet zwar viele Fortschritte – doch letztendlich kommt es darauf an, wo der Krebs genau sitzt, in welchem Stadium er erkannt wird und ob er Metastasen gebildet hat.

Laut einer Studie wird vor allem die Zahl der Prostatakrebserkrankungen weiter voranschreiten. Demnach soll sich die Zahl der Männer, bei denen weltweit Prostatakrebs diagnostiziert wird, bis 2040 voraussichtlich auf 2,9 Millionen pro Jahr verdoppeln.

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Prostatakrebs: Todesfälle sollen um 85 Prozent steigen

Diese Ergebnisse wurden jetzt in der renommierten Medizin-Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht, der Guardian berichtete. Laut Studie wird die Zahl der Todesfälle durch Prostatakrebs jährlich um 85 Prozent steigen.

Bereits jetzt ist Prostatakrebs in vielen Ländern eine häufige Todesursache und die häufigste Form von Krebs bei Männern. 2020 starben dadurch weltweit 375.000 Menschen. Die Forscher:innen prognostizieren, dass die Zahl der Tode bis 2040 auf 700.000 steigen wird.

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Die Harnröhre verläuft durch die Prostata.Bild: IMAGO / Science Photo Library

Die Zahl der Diagnosen soll sich innerhalb von 20 Jahren von 1,4 Millionen (Stand 2020) pro Jahr auf 2,9 Millionen in 2040 mehr als verdoppeln. Das würde bedeuten, dass durchschnittlich 330 Männer pro Stunde eine Prostatakrebs-Diagnose mitgeteilt bekommen.

Der Anstieg hängt auch mit einer höheren Lebenserwartung der Menschheit zusammen. Besonders Männer ab 50 Jahren sind von Prostatakrebs bedroht, außerdem jene, die eine genetische Veranlagung in der Familie haben.

"Da weltweit immer mehr Männer das mittlere und hohe Alter erreichen, wird die Zahl der Fälle von Prostatakrebs zwangsläufig steigen", sagte Prof. Nick James, Hauptautor der Studie. "Wir wissen, dass dieser Anstieg der Fälle bevorsteht, deshalb müssen wir jetzt mit der Planung beginnen und Maßnahmen ergreifen."

Früherkennung von Krebs: Forscher fordern mehr Aufklärung zu Symptomen

Änderungen des Lebensstils oder öffentliche Awareness-Kampagnen im Bereich Gesundheit allein könnten Erkrankungen zwar nicht verhindern. Dennoch sei es förderlich, die Symptome von Prostatakrebs zu kennen, um eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Symptome von Prostatakrebs sind unter anderem erschwertes und häufiges Urinieren, das besonders nachts auftritt. Patienten schildern das Gefühl, ihre Blase nicht vollständig entleert zu haben. Deutliche Warnzeichen sind Blut im Urin oder Sperma. Hinweise, dass der Krebs gestreut haben könnte, sind Schmerzen an Hoden, Rücken oder Knochen, Appetitlosigkeit sowie ungewollter Gewichtsverlust.

James zufolge müsse weltweit an neuen und verbesserten Methoden gearbeitet werden, um die Krankheit zu diagnostizieren und potenziell tödliche Tumoren früher zu erkennen.

Die Forscher:innen wiesen in ihrer Studie zudem darauf hin, dass aktuelle Forschungsarbeiten sich primär auf weiße Männer fokussierten. Es bestehe eine Notwendigkeit, auch den Verlauf von Prostatakrebs bei schwarzen Männern besser zu verstehen.

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