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Borreliose: Zecken-Krankheit auf Vormarsch – Zahlen steigen alarmierend

ARCHIV - 08.03.2022, Baden-Württemberg, Stuttgart-Hohenheim: Ein Mitarbeiter des Instituts für Zoologie, Fachgebiet Parasitologie, der Universität Hohenheim, zeigt einen toten weiblichen Holzbock (Ixo ...
Zecken sollten nach dem Stich sofort entfernt werden.Bild: dpa / Marijan Murat
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Borreliose in Deutschland auf dem Vormarsch: Die Zahlen sind alarmierend

Vor Zecken muss man sich in Acht nehmen, das weiß jedes Kind. Zumal die Blutsauger immer gefährlicher werden.
16.10.2025, 12:0616.10.2025, 12:06

Es gibt diese Tiere, die einfach keine Lobby haben. Mücken oder Kakerlaken zum Beispiel. Andere, wie Spinnen und Schlangen, machen vielen Menschen zwar Angst, haben aber zumindest ein paar Fans. Über Zecken lässt sich das kaum sagen: Die Krabbeltiere werden vor allem mit den gefährlichen Krankheiten in Verbindung gebracht, die sie übertragen.

In Deutschland sind das vor allem Lyme-Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Ersteres wird durch Bakterien übertragen, zweiteres durch Viren. Beide beginnen mit grippeähnlichen Symptomen und können anschließend zu schweren Komplikationen führen.

Bei Lyme-Borreliose sind Entzündungen von Gelenken, Nerven und des Herzens möglich, bei FSME können Gehirn und Rückenmark geschädigt und Lähmungen verursacht werden.

Während FSME in Deutschland hauptsächlich in bestimmten Risikogebieten vorkommt – unter anderem in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz –, ist Borreliose in ganz Deutschland verbreitet. Vor allem im Süden des Landes und in den Mittelgebirgen kommt es immer wieder zu Infektionen.

Und es zeichnet sich ein beunruhigender Trend ab: Die Borreliose-Zahlen sind hierzulande zuletzt stark gestiegen. So haben jüngst auch die Bundesländer Bayern und Hessen Zahlen vorgelegt, die nichts Gutes verheißen.

Borreliose: Zahlen in Hessen und Bayern steigen

In Bayern sind in diesem Jahr bislang deutlich mehr Borreliose-Fälle gemeldet worden als in den Vorjahren. Wie ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wurden bis Anfang Oktober gut 4800 Fälle der Infektionskrankheit registriert. Im Vorjahreszeitraum waren es rund 3500, im Jahr davor etwas mehr als 2900 Borreliose-Fälle.

Allerdings weist die Landesbehörde darauf hin, dass längst nicht alle Fälle übermittelt werden. Die tatsächliche Zahl der Infektionen dürfte demnach noch um ein Vielfaches höher liegen.

Im Nachbarbundesland Hessen ist die Lage nicht anders: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien bei mehr als 13.311 Menschen Borreliose-Erkrankungen festgestellt worden, berichtet "hessenschau.de" unter Berufung auf Daten der Kassenärztlichen Vereinigung. Im Vorjahreszeitraum waren die Infektionszahlen in Hessen ähnlich hoch.

Im Gegensatz zu FSME gibt es für Lyme-Borreliose bislang keine präventive Impfung. Umso wichtiger ist darum die Prävention: Lange Kleidung im hohen Gras tragen und vor allem gründliches Absuchen nach Aufenthalten im Freien. Auch gut zu wissen: Der Großteil der Fälle beginnt mit einer typischen Wanderröte rund um die Einstichstelle.

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) schwankt die jährliche Zahl der gemeldeten FSME-Fälle stark und wird durch klimatische und ökologische Faktoren beeinflusst. Denn diese bestimmen die Aktivität und den Lebenszyklus der Zecken sowie die Populationen der Wirtstiere. Auch wie lange sich die Menschen im Freien befinden, kann das Infektionsrisiko erhöhen. Ab Temperaturen von etwa sechs Grad sind Zecken bereits aktiv.

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