Endlich ist es wieder so weit: Für die nächste Zeit muss an Arbeit nicht mehr gedacht werden, die Koffer sind gepackt und es geht in den Urlaub. Doch schon bald wird man wieder an die Reiseübelkeit erinnert.
Gute Nachricht: Das stundenlange Ringen um das eigene Wohlergehen ist vielleicht bald nicht mehr nötig. Forschende haben nun einen Trick herausgefunden, der für reisekranke Menschen den Urlaub sehr viel entspannter machen kann.
Aber eins nach dem anderen. Klären wir erst einmal die Frage, was eigentlich die Reisekrankheit ist. Die Antwort mag überraschen: keine Krankheit. Vielmehr ist es eine Reaktion des Körpers auf Reize, die widersprüchliche Informationen an unser Gehirn senden.
Unser Körper ist an die gleichförmigen Bewegungen an Land gewöhnt. Bei schaukelnder Fahrt oder Turbulenzen im Flugzeug können das Gleichgewichtsorgan im Innenohr und unsere Augen den Körper in Alarmbereitschaft versetzen.
Kopfschmerzen und Übelkeit sind oft das Ergebnis dieser Körperreaktion. Vergleichbar ist das mit den Alarmsignalen bei einer Vergiftung.
Bei diesen unangenehmen Symptomen dürfte es für die Betroffenen daher eine sehr positive Nachricht sein, dass Forschende der japanischen Universität Nagoya nun herausgefunden haben, was dagegen hilft.
Das Forschungsteam hat 80 Proband:innen untersucht, während diese in Schaukeln, Fahrsimulatoren oder im Auto saßen und gleichzeitig einen Text gelesen haben. Die Testpersonen waren dabei von unterschiedlich starker Reiseübelkeit betroffen.
Über einen Lautsprecher haben die Forschenden schließlich eine Minute lang einen tiefen Ton von 100 Hertz abgespielt. Das Ergebnis: Nach dem Brummton litten die Testpersonen deutlich weniger unter der Reiseübelkeit.
Die Autor:innen der Studie begründeten, der 100-Hertz-Ton würde durch seine Vibrationen die kleinen Kalksteinchen unseres Gleichgewichtsorgans im Innenohr stimulieren. Wie lange der Effekt anhält, müsse allerdings noch erforscht werden.
Hat man gerade keinen tiefen Brummton zur Hand, gibt es übrigens noch weitere Tipps, die gegen die Reisekrankheit helfen können:
Zu den Reisetabletten sei an dieser Stelle noch gesagt, dass die Medikamente ermüden. Als Beifahrer:in kann man sich hiernach nicht mehr mit der Person am Steuer abwechseln.
Für Leute, die keine Lust haben, das Steuer zu übernehmen, kann natürlich gerade das ein kleiner Geheimtipp sein. Aber pssst!